Rezension Rezension (3/5*) zu The Bastille Spy: For fans of C.J. Sansom and S.G. MacLean, a thrilling myster.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Agentin Attica

Im amerikanischen Virginia aufgewachsen lebt Attica Morgan im Jahr 1789 in London, meistens jedenfalls. Von ihrem Vater Lord Morgan zwar anerkannt, aber doch nicht hundertprozentig gesellschaftsfähig. Doch so wie es sie in einigen Bereichen einschränkt, so ergeben sich in anderen Bereichen Möglichkeiten, die andere Frauen ihrer Zeit nicht haben. Attica ist im Auftrag ihrer Majestät häufiger undercover unterwegs. Sie befreit Landsleute, die in anderen Ländern in Not geraten sind. Und dafür wendet sie recht unkonventionelle Methoden an. Nun verschlägt es sie nach Frankreich. Ein Spion, den sie noch vor einiger Zeit gerettet hat, soll in der Bastille umgekommen sein.

Am Vorabend der französischen Revolution kommt die junge Engländerin nach Paris. Sie will aufklären, wieso ein anderer Agent umgebracht wurde. Gleichzeitig sucht sie ihre Cousine Grace, die ebenfalls in geheimer Mission unterwegs ist. Eine Mission, die eigentlich nicht gefährlich sein sollte, doch nun ist Grace verschwunden. In Paris brodelt es, das Volk hungert und muss doch dem König seine Verschwendung bezahlen. Das kann nicht mehr ewig gutgehen und schon kommt es zu kleineren Scharmützeln. Doch auch die Männer des Königs ruhen nicht und noch immer muss das gemeine Volk an ihnen leiden. Kein Wunder, dass der Gedanke aufkommt, sich zu wehren.

Attica Morgan ist eine fast überirdische Heldin, sie spricht mehrere Sprache, sie kann kämpfen und sie sieht gut aus. Und doch ist ihr Leben nicht perfekt. Da ihre Mutter aus den amerikanischen Kolonien stammt, kann Attica nicht die gesellschaftliche Stellung einnehmen, die ihr als Tochter ihres Vaters eigentlich zustünde. Doch für ihre Zeit macht sie das Beste daraus. Ihr ist ein recht abenteuerliches Leben vergönnt. Als Spionin reist sie durch Europa und in diesem ersten Band einer Reihe verschlägt es sie nach Paris. Die Revolution ist kurz vor dem Ausbruch und damit wird die Stadt für eine Dame von Stand zu einem gefährlichen Pflaster. Doch Attica boxt sich durch. Unklar bleibt jedoch lange, ob sie ihre Aufgabe erfüllen kann.

Die Darstellung von Attica ist etwas überhöht und so vermag man sich manchmal nicht in sie hineinzuversetzen. Gleichwohl wirkt sie in ihrer Stärke und unterschwelligen Zerrissenheit sympathisch. Da möchte man ihren Zeitgenossen manchmal den gleichen Mut wünschen. Spannend ist der Einblick in die beginnende Revolution. Hier schildert die Autorin mit fesselnden Worten wie das unterdrückte Volk empfunden haben muss, die Dekadenz und Arroganz der herrschenden Klasse, die nur auf ihren Untergang hinarbeitet. Beeindruckend ist die Darstellung des Sturms auf die Bastille. Dieser erste Band einer Reihe lässt durchaus noch Luft nach oben, macht aber durchaus neugierig auf weitere Abenteuer von Attica Morgan.

3,5 Sterne