Rezension Rezension (3/5*) zu Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb von Mick Herron.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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48 Stunden

Nach und nach sind sie zum Slough House gekommen. Eine Abteilung des Service zwar, doch eine, deren Funktion nicht richtig greifbar ist. Bei dem letzten Neuzugang handelt es sich um River Cartwright. Mit seinem letzten Einsatz hat der die halbe Stadt lahmgelegt und auch noch den Falschen erwischt. Zwar handelte es sich um eine Übung. Aber Fehler ist Fehler und Fehler, die viele Menschenleben kosten könnten, dürfen noch nicht einmal während Übungen gesehen. River mag seine neuen Kollegen nicht, obwohl diese sich in einer ähnlichen Situation befinden. Mit Widerwillen arbeitet er an der Überwachung einer Zielperson. Die Entführung eines pakistanisch-stämmigen Jugendlichen könnte für die Agenten des Slough House die Chance sein, sich zu rehabilitieren.
Eine Abteilung der Entsorgten, der Weggelobten, ein Chef, der undurchsichtig seines Amtes waltet, ein geheimnisvoller Entführungsfall, der in kein Schema passt. Ein Opfer, zu dessen Rettung sich viele aufmachen und doch zunächst scheitern. Wie langsam entschlüsselt wird, wer welche Rolle spielt, wer welche Ziele verfolgt, wie Fäden zusammen gehalten werden und schließlich alles an seinem Platz ist. Lauter gute Ideen schmücken diesen ersten Band um die „Insassen“ des Slough House. Doch leider will der Funke nicht so recht überspringen. Manche Schilderungen erscheinen zu sachlich und zu distanziert. Zu subtil verfolgt der Autor den Wunsch, dem Leser seine Gedanken beinahe unmerklich unterzuschieben. Mitunter wirkt es so als säßen unbeteiligte Dritte in einem Club und erzählten bei einer Zigarette von fernen Ereignissen. Ortswechsel ohne große Erklärungen führen zum Teil zu Verwirrung. Erst in der zweiten Hälfte des Buches wird das Bild klarer und die Logik hinter den Ereignissen entfaltet sich. Dann erst kommt Spannung auf, wie man es bei einem Krimi wünscht.
Es mag vielleicht der persönlichen Situation des Lesers geschuldet sein, dass sich der Reiz dieses Romans nicht so recht offenbaren wollte, denn wie bereits erwähnt, die verarbeiteten Ideen sind bemerkenswert originell, doch weitere Ermittlungen müssen die Agenten des Slough House alleine anstellen. Einer Verfilmung, die vielleicht eher die wünschenswerten Spannungselemente enthalten würde, wird gerne entgegen gesehen.
3,5 Sterne

 

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