Louis Chabos wächst in einem Kinderheim in Mailand auf. Nachdem er in Napoleons Russlandfeldzug den Krieg kennengelernt hat, möchte er nur noch eins: endlich zu einem menschenwürdigen Leben finden und Teil einer Familie werden. In Graubünden erlangt er ein kleines Stück des erhofften Glücks. Doch das verspielt er, als die Sehnsucht nach dem unbekannten Vater ihn nach Paris ruft und er zwischen Prunk und Schmutz seine Bestimmung sucht.Kaufen
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"Sein Sohn" von Charles Lewinsky ist der erste Roman, den ich von Lewinsky las. Ich hatte es zuvor mal mit "Melnitz" probiert, wofür aber der Zeitpunkt ungünstig gewählt war, so dass ich die Lektüre schnell abbrach. Umso neugieriger war ich auf den neuesten Roman des Autoren.
Lewinsky entführt die Leserschaft in die Zeit Napoleons. Louis Chabos wächst in einem Mailänder Kinderheim auf. Nach Erfahrungen mit den Schrecken des Krieges sehnt sich Louis vor allem nach einem menschenwürdigen Leben und einer Familie. Die Sehnsucht nach seinem unbekannten Vater treibt ihn an, bis sie ihn am Ende bis nach Paris führt. Zwischendrin begleiten wir Louis durch die unterschiedlichsten Situationen seines Lebens. Daber scheint es, dass oft der Zufall entscheidet, welchen Weg er zukünftig einschlagen wird. Alles läuft auf die eine Frage zu: Wo sind Louis Wurzeln?...
Der Roman ist sehr temporeich erzählt. Ich hatte das Gefühl, permanent von einer Situation in die nächste geschleudert zu werden. Nirgendwo konnte man verweilen und wieder zu Atem kommen. In diesem Fall hat mich das Tempo sehr gestört, vor allem, da leider nichts nachhallte und mich weiter beschäftigte. Sehr schade! Ich hätte mir hier mehr Tiefgang gewünscht, gegebenfalls mehr Konzentration auf entscheidende Passagen im Leben von Louis. Weniger wäre für mich persönlich dann mehr gewesen. So hetzte ich durch den Roman, um am Ende vom Tempo niedergeschlagen und etwas frustriert, das Buch am Ende erleichtert zur Seite zu legen. Dennoch ist es eine flüssig erzählte Geschichte, die -vom Tempo einmal abgesehen - gut zu lesen ist. Der Autor kann schreiben, weswegen ich auch gerne noch einmal ein anderes Werk, wahrscheinlich dann noch einmal "Melnitz", von ihm lesen würde. Ich bin aber sicher, dass Lewinskys neuer Roman seine begeisterte Leserschaft finden wird. Für den Moment bleibe ich in diesem Fanclub noch außen vor.
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