Rezension Rezension (3/5*) zu Rote Ikone: Kriminalroman (Die Inspektor-Pekkala-Serie, Band 6) von Sam Eastla.

wal.li

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1. Mai 2014
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Ein besonderes Bild

Bisher hat Inspektor Pekkala alle Lebenswirren heil überwunden. Schon während des ersten Weltkriegs hat er dem Zaren gedient und nun im Jahr 1945 ist er im Dienst des neuen Zaren, genannt Stalin, eingesetzt. Die russische Armee dringt immer weiter nach Westen vor und zwei Offiziere finden in einer Kirche zufällig eine lange verschollen geglaubte Ikone, die im russischen Volk große Bedeutung hatte. Nun soll Pekkala in Stalins Auftrag klären, welchen Weg die Ikone nach ihrem Verschwinden genommen hat. Und noch andere scheinen großes Interesse an dem Bild zu haben, einem Bild, mit dem Pekkala vor Jahren schon einmal zu tun hatte.

Dies ist der sechste Band der Reihe um Inspektor Pekkala, der russische Ermittler mit finnischen Wurzeln. Pekkala ist ein knorriger und zurückgezogener Typ, der nichts so schnell vergisst. Gleichzeitig ist er ein gewiefter Polizist, der nur wenigen vertraut. In der Sowjetunion während des zweiten Weltkriegs ist es wahrscheinlich auch besser misstrauisch zu sein. Man weiß schließlich nie wie lange die Gunst des Staatsoberhauptes anhält. Bei seinen Nachforschungen hilft Pekkala seine Kenntnis von der Ikone, an deren Macht im ersten Weltkrieg auch die Zarenfamilie schwor. Wie schon damals scheint auch heute eine ganz eigene religiöse Gemeinschaft in den Fall verwickelt zu sein.

Wie eigentlich immer, wenn man ein Buch aufs Geratewohl aus dem Regal herausgreift, überlegt man, ob man eine Reihe nicht mit dem ersten Band beginnen sollte. Doch auch wenn ein gewisser Hintergrund fehlt, ist der Kriminalfall auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Hervorragend dargestellt und recherchiert ist der geschichtliche Hintergrund zu dem Fall. Man kann in die Welt des Zarenreiches eintauchen und erfährt auch etwas über Pekkalas Stellung. Durch die ein wenig ausschweifenden Ausflüge in die Vergangenheit, kommt dem Roman einiges an Spannung abhanden. Dies wird aber großenteils wettgemacht durch die überraschenden Wendungen, durch die sich das Schicksal der Ikone klärt.

3,5 Sterne


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