Das Leben des jungen Arthur Maxley scheint beherrscht von Müßiggang und einem nie verwundenen Trauma aus der Kindheit. Einen Abend, eine Nacht lang, folgen wir Arthur. Zunächst zu einem Dinner mit seinem Vater, den er viele Jahre nicht gesehen hat. Etwas Schwerwiegendes steht zwischen ihnen, Schuld und Scham lasten auf dieser Begegnung, deren hoffnungsloses und abruptes Ende einen Vorgeschmack gibt auf das verheerende Finale dieser Nacht. Die Straßen und Bars des nächtlichen San Francisco sind die Kulisse, vor der sich Arthurs innerer Abgrund auftut. Während er der sinnlichen Verführung durch eine fremde Schöne nachgibt, enthüllt sich Arthurs ganze existenzielle Not: Sein Begehren ist tiefer, als dass erotische oder sexuelle Erfüllung es befriedigen könnten.Kaufen
Kaufen >
Dieses Buch ist ein Frühwerk des 1994 verstorbenen Autors John Williams. Es beschreibt 12 Stunden im Leben des jungen Arthur Maxley. Wie die anderen Werke besticht auch dieses durch seinen dichten, bildhaften Sprachstil.
Zum Inhalt:
Einen Abend und eine Nacht lang begleiten wir Arthur durch Bars, Restaurants und ein Tanzlokal. Er macht interessante Begegnungen, trifft nach drei Jahren seinen Vater wieder, mit dem ihn ein verstörendes Geheimnis verbindet, und lernt eine schöne Frau kennen. Der Leser wird sehr stark in diese intensive dunkle Atmosphäre hineingezogen und merkt früh, dass das offensichtlich von finanziellen Nöten unberührte Leben des Protagonisten eine dunkle Stelle in der Vergangenheit aufweist, die ihn hin und her wogen und zum Alkohol greifen lässt.
Persönliche Meinung:
Das gesamte Buch handelt vom Psychogramm einer schwer traumatisierten Person. Es ist intensiv erzählt, so dass man sich durchaus Gedanken um die agierenden Personen macht und sich in den Protagonisten Arthur hineindenken kann.
Die Geschichte ist handwerklich gut geschrieben. Insbesondere der Sprachstil mit zum Teil sehr schönen Beschreibungen und Metaphern hat mir sehr gut gefallen.
Am Ende ließ mich die Novelle jedoch verstört zurück: Das Drama spitzte sich zu und wie der Titel verspricht, blieb nichts als die Nacht….
Gerade zum Ende hin hat mich der Handlungsfaden des Buches verloren, was ich als sehr schade empfunden habe, weil mich die erste Hälfte sehr fesselte.
Vielleicht kann ich mich einfach nicht in eine gespaltene und beschädigte Persönlichkeit hineinversetzen?
Vielleicht waren auch meine Erwartungen an dieses Buch nach „Stoner“ und „Butchers Crossing“ einfach zu hoch.
Lesern von "Nichts als die Nacht: Novelle" gefiel auch...
Eine Ehe in Wien: Roman
von: David Vogel
Der Fünfte im Spiel
von: Robertson Davies
Die Interessanten: Roman
von: Meg Wolitzer