Es ist ein besonderer Tag im Leben der zweiundfünfzigjährigen Clarissa Dalloway: Die Gattin eines Parlamentsabgeordneten will am Abend eine ihrer berühmten Upper-class-Partys geben. Der Tag vergeht mit Vorbereitungen, zufälligen Begegnungen mit Jugendfreunden, Konversation, nostalgischen Betrachtungen, Sinneseindrücken beim Flanieren ... Ein besonderer Tag soll es – aus ganz anderen Gründen freilich – auch für Septimus Smith werden. Auch ihn, den Kriegsheimkehrer, beschäftigt die Gegenwärtigkeit des Vergangenen in jedem einzelnen Augenblick.
In permanent sich wandelnden Empfindungen, Visionen und Assoziationen der Figuren entsteht ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftsbild Englands, rhythmisiert vom Stundenschlag des Big Ben. Romantische, nüchterne und satirische Stimmungslagen fließen ineinander, Melancholie und Contenance, tiefgründiger Witz und leise Wehmut durchziehen Virginia Woolfs Meisterwerk moderner Erzählkunst.Kaufen
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Es ist ein normaler Wochentag im Jahr 1923 und doch kein gewöhnlicher für Clarissa Dalloway. Die 52-Jährige möchte eine besondere Party geben…
„Mrs. Dalloway“ ist ein Klassiker der modernen Literatur von Virginia Woolf, erstmals veröffentlicht im Jahr 1925.
Meine Meinung:
Die Struktur des Romans ist durchdacht und durchaus raffiniert, zugleich aber etwas verwirrend und nicht leicht verständlich.
Die Art des Erzählens mag für die damalige Zeit experimentell und beeindruckend gewesen sein. Für mich hat der ausschweifende Stil mit vielen plötzlichen Perspektivwechseln und den vielen Details aber eine Herausforderung bedeutet. Zwar zeigt sich immer wieder, dass die Autorin mit Sprache sehr gut umgehen kann. Dennoch wurde ich mit dieser Erzählweise nicht warm.
Eine Stärke des Romans ist es, dass er ein umfangreiches und unterhaltsames Gesellschaftspanorama abliefert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Innenleben unterschiedlicher Figuren. Das Personal ist entsprechend umfangreich. Die Protagonistin ist keine Sympathieträgerin. Hervorzuheben ist, dass die Ausgestaltung der Figuren ziemlich authentisch wirkt.
Die Handlung ist überschaubar. Inhaltlich ist der Roman in Hinsicht auf die Themen aber recht komplex. Gut gefallen haben mir vor allem die mehr oder weniger offene Gesellschaftskritik und die anklingenden feministischen Ansätze. Darüber hinaus konnte mich der Roman mit seinen mehr als 300 Seiten leider wenig fesseln. Etliche Passagen habe ich als langatmig empfunden.
Hilfreich sind die erhellenden Anmerkungen im Anhang zu Namen, Orten und anderen Begrifflichkeiten, die sehr zum Verständnis der Lektüre beitragen. Das Nachwort von Vea Kaiser kann ebenfalls zum Erkenntnisgewinn beitragen. Schöner wäre es gewesen, wenn sich vieles davon schon vorher erschlossen hätte.
Die vorliegende Ausgabe macht einen hochwertigen Eindruck und ist ein Schmuckstück im Regal. Der Originaltitel wurde auch bei dieser Edition wortgetreu übernommen.
Mein Fazit:
Die Faszination, die „Mrs. Dalloway“ von Virginia Woolf bei einigen auslöst, kann ich nach der Erstlektüre leider nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem werde ich diesem Roman sicherlich noch einmal eine Chance geben.
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