Rezension (3/5*) zu Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens von Pierre Martin

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens von Pierre Martin
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Alter Adel

Nach einem Anschlag kommt der alte Comte de Chacarasse plötzlich ums Leben. Er kann sich gerade noch nach Hause schleppen und auf dem Sterbebett nimmt er seinem Sohn Lucien das Versprechen ab, er möge die Familientradition fortführen. Lucien stimmt dem zu, obwohl er eigentlich nichts mehr mit dieser Beschäftigung der Familie zu tun haben wollte. Schon vor Jahren hat er ein Bistro eröffnet. Doch nun muss er sich in der Kunst des Mordens üben. Denn das ist die geheimnisvolle Tätigkeit, die die Chacarasses ausüben. Ihre Auftraggeber bleiben dabei unbekannt, doch das Salär ist üblich. Lucien hofft, er bringt es irgendwie zusammen, ohne anderen Menschen allzu sehr zu schaden.

Zum Start einer neuen Reihe muss der Killer wider Willen erstmal in seine neue Rolle finden. Sehr menschlich ist er entsetzt über den plötzlichen Tod seines Vaters. Und er will wissen, wieso sein Vater umgekommen ist. Doch zunächst stört sein Onkel, der einen Auftrag weiterzugeben hat. Wie soll das denn gehen? Jemanden umbringen? Lucien weiß nicht, inwieweit er Francine, die Sekretärin seines Vaters, einbeziehen kann. Eine Stütze ist ihm die ältere Haushälterin Rosalie, mit der das Leben einfacher wäre, wenn sie zugeben würde, dass sie in ihrem Alter nicht mehr so gut hört.

Von Wolfram Koch gekonnt vorgetragen, nimmt man es Lucien de Chacarasse ab, dass er sich mit einiger Selbstironie und doch auch einem gewissen Einsatz seiner neuen eher ungewollten Aufgabe widmet. Dabei ist er gezwungen, sein Leben neu zu ordnen. Man gewinnt den Eindruck, dass eine Rahmenhandlung sich durch die Krimireihe ziehen wird, in den einzelnen Bänden jedoch ein Hauptthema vorhanden sein wird. In diesem ersten Band muss sich alles zusammenfinden. Wie wird Lucien seine Arbeit im Bistro mit der Kunst des Tötens in Einklang bringen? Soll er Francine zu seiner Geschäftspartnerin machen? Die Interpretation seiner neuen Tätigkeit ist eigenwillig und interessant. Neben den spannenden Entwicklungen kommt zum Glück auch der Humor nicht zu kurz, der sich manchmal auch im Kopf abspielt.

Ein ansprechender erster Band, der im Ladenregal durch sein farbenfrohes und stimmiges Cover auffällt.

3,5 Sterne