Rezension Rezension (3/5*) zu Kafkas Welten: Erzählungen aus Absurdistan von Brigitte Halewitsch.

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Kafkas Welten: Erzählungen aus Absurdistan von Brigitte Halewitsch
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Ein schräger Blick auf Kunst und Literatur mit Abzügen

Wenn in einem Buchtitel das Wort „Kafka“ vorkommt, zwingen mich mein Inneres und meine Augen förmlich, einen Blick zu riskieren. So auch bei der Buchverlosung zu „Kafkas Welten“ von Brigitte Halewitsch.
Nun gut, wie ihr euch denken könnt, wenn ihr jetzt eine Rezension zu diesem Buch lest, war ich einer der Gewinner.
„Kafkas Welten“ besteht aus zwei unterschiedlich langen Erzählungen Schrägstrich Novellen. In „KUNSTKUNST“ erfährt die geneigte Leserschaft vom „Werdegang“ eines Kunstfälschers, der einen anderen Fälscher entlarvt und die Öffentlichkeit mit einer kuriosen, jedoch recht innovativen *grins* Kunstidee begeistert. Hier zeigt sich, dass die Künstler*innenszene schräger und eigener ist, als Ottonormalkunstfan ohne Blick hinter die Kulissen ahnt.
„KUNST DES LESENS“ ist (natürlich) der Literatur, dem (teilweisen) Zirkus drum herum und hinterher ebenso wie dem Druck der Autoren, einen Bestseller schreiben zu MÜSSEN, gewidmet. Auch hier ist man als Ottonormal- und Endverbraucher nicht in der Lage, zu überblicken, wie hinter den Kulissen getrickst und gestänkert wird. Aber letztlich zeigt die Geschichte, dass auch Autor*innen nur Menschen sind, die das gleiche Wasser trinken oder die gleiche Luft atmen wie ihre Leserinnen und Leser.
Beide Geschichten sind also ein augenzwinkernder Blick in zwei Szenen, deren Anhänger gerne belächelt und von anderen Menschen gerne Augen verdreht werden („Wie – du liest? Warum?“) – aber hey, damit kann (zumindest) ich ganz gut leben ha ha ha.
Die Geschichten haben mich gut unterhalten, keine Frage, trotzdem muss ich noch ein klein wenig Kritik üben:
1. hätte dem Buch ein besseres Lektorat und Korrektorat gutgetan – an vielen Stellen sind immer wieder die gleichen Druckfehler, überflüssige oder fehlende Wörter, die mich beim Lesen öfter haben stolpern lassen und zunehmend genervt haben.

2. Das Druckbild/ Die Schriftart des Buches ist ziemlich augenunfreundlich und hat dazu geführt, dass ich es öfter zur Seite legen musste als mir lieb war. An dieser Stelle sollte sich die Autorin für zukünftige Veröffentlichungen also dringend etwas Neues überlegen.

So bleiben für die Geschichten 3,5* und für die Gestaltung 2,5*. Macht im Durchschnitt also 3*.

©kingofmusic