Rezension Rezension (3/5*) zu Gone Girl von Gillian Flynn

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Gone Girl von Gillian Flynn
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Amazing Amy

Sie ist weg, seine Frau Amy ist verschwunden. Zu jedem Hochzeitstag haben die Beiden eine kleine Schnitzeljagd veranstaltet, um sich noch einmal die schönen Momente des Jahres in Erinnerung zu rufen. Doch an ihrem fünften Hochzeitstag verschwindet Amy Elliot Dunne. Ihr Mann Nick ist wie vor den Kopf gestoßen. Natürlich meldet er sie als vermisst. Die Polizei findet allerdings schnell einige Verdachtsmomente, die Nick in einem sehr schlechten Licht dastehen lassen. Kann es wirklich sein, dass er etwas mit dem Verschwinden Amys zu tun hat. Zu Beginn der Suche erhält er wenigstens die Unterstützung seiner Schwiegereltern.

Berichtet wird sowohl aus Sicht von Nick als auch von Amy, wobei Amys Aufzeichnungen in der Vergangenheit beginnen und Nicks zum Zeitpunkt des Verschwindens einsetzen. Es entwickelt sich ein Bild von einer Ehe, die wohl anders war als es nach außen schien. Wie viele Ehen wurde sie im Himmel geschlossen, aber auf Erden gelebt. Vielleicht ist es gerade so, wenn am Anfang vieles ideal schien, dass das Ankommen im Alltag schmerzlich und enttäuschend ist. Wieso ist Amy verschwunden, trägt ihr Mann wirklich die Schuld daran?

Von Matthias Koeberlin und Christiane Paul hervorragend in Szene gesetzt ist dieses Spielchen zwischen Eheleuten, die sich auseinander gelebt zu haben scheinen. Eine Beziehung, die sich entblättern lässt wie eine Zwiebel. Immer neue Facetten treten zutage, die Amy und Nick nicht gerade sympathischer wirken lassen. Nick, der nie erwachsen wurde und der seinen Jobverlust nicht verwinden kann. Und die reiche verwöhnte Amy, die daran scheitert so sein zu wollen, wie sie meint, dass Männer es wünschen. Wie ein Kartenhaus bricht alles zusammen. Und doch nehmen sich die beiden nicht viel in ihrer Geschicklichkeit, den anderen in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Zwar kommt es zu einem sehr überraschenden Finale, aber für diese Art Thriller muss man schon gestrickt sein. Spannend ist das Ehedrama der Beiden schon, doch irgendwie kriegt man den Dreh nicht hier irgendjemanden zu mögen und damit fällt es auch schwer, das Buch zu mögen. Einen Vorteil bringt die Lektüre den Lesern/Hörern, denen die Beschäftigung mit der Geschichte nicht so zugesagt hat, allerdings, man kann sich das Schauen der Verfilmung sparen.

Eine verzwickte Geschichte, die sicher etliche Leser fesselt, aber nicht alle zu begeistern versteht.