Rezension (3/5*) zu Glück hat tausend Farben von Titus Müller.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Glück hat tausend Farben von Titus Müller
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Netter Ratgeber, jedoch phasenweise zu bemüht...

Es gibt eine Kraftquelle, die nur wenige kennen. Obwohl sie jederzeit erreichbar ist. Es ist gut, sich im Trubel des Alltags Zeit zu nehmen. Zeit für die kleinen und unscheinbaren Dinge. Titus Müller zeigt, wie wir längst verlorene Schätze wieder neu entdecken. Die Kunst des Wartens. Die Kunst der Gelassenheit. Die Kunst, sich keine Sorgen zu machen. Die Kunst, einen Augenblick bewusst zu erleben.

Wer sehnt sich nicht nach Zufriedenheit, Geborgenheit, Sinnhaftigkeit, Glück? Genau: diese Gedanken kennt doch jeder. Doch in unserer Zeit der Leistungsgesellschaft, des zunehmenden Stresses, der Schnelllebigkeit, der Reizüberflutung, der zahllosen Ablenkungsmöglichkeiten, der Oberflächlichkeit ist dies leichter gesagt als getan. Titus Müller zeigt hier seine eigenen Gedanken und seinen persönlichen Weg auf, auf dem er sein Leben in eine positive Richtung zu ändern versucht.

In meist kurzen Kapiteln widmet sich der Autor jeweils einem anderen Schwerpunkt, mit dem er sich gedanklich beschäftigt hat. Glaubhaft zeigt er auf, wie wichtig es beispielsweise ist, zwischendurch zur Ruhe zu kommen, sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren statt sich von der Gesamtheit der noch zu erledigenden Aufgaben erdrücken zu lassen, seinen eigenen Körper zu pflegen und sich etwas Gutes zu tun, sich nicht allein am Wert der eigenen Leistung zu orientieren, die Wahrnehmung zu schulen und dabei nicht wie gewohnt auf das Negative zu richten sondern auf das Positive usw. Titus Müller selbst nutzt auch das Gebet und die Gedanken an Gott, um sich glücklicher zu fühlen, aber er zwingt dem Leser diesen Aspekt nicht auf, sondern versteht es eher als ein Angebot.

Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich die Lektüre genossen, folgte gerne den Gedanken und Vorschlägen des Autors und habe mich in dem ein oder anderen Abschnitt auch durchaus wiedergefunden. Danach allerdings begannen sich Gedanken, Ansätze und Empfehlungen zu wiederholen, und ich wurde des Lesens zunehmend überdrüssig. Ein wenig drängte sich der Gedanke auf, dass es Müller entweder sinnvoll erschien, mantramäßig gewisse Lehrsätze zu wiederholen - oder aber das Buch sollte an Umfang noch etwas zulegen. Insgesamt wirkte der zweite Teil manchmal für meinen Geschmack einfach zu bemüht.

Aber da ich mich - wie gelernt - jetzt nicht auf das Negative konzentrieren möchte, bleibt mir positiv in Erinnerung, dass sich die meist kurzen Kapitel größtenteils flüssig lesen ließen und dass das Buch zwar nicht viel Neues für mich bereit hielt, dass es mir aber vieles einfach noch einmal bewusst machte, was im Alltag nur zu rasch wieder schleifen gelassen wird und gar in Vergessenheit gerät.

Insgesamt also ein netter Ratgeber, wenn auch phasenweise zu bemüht.


© Parden

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