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Mit diesem Buch konnte ich auf sehr unterhaltsame Art eine Bildungslücke schließen.
Maria Sibylla Merian lebte am Ende des 17.Jh in Amsterdam und war eine ganz besondere Frau. Sie war Malerin und Naturforscherin mit dem Spezialgebiet Insekten. Hingebungsvoll hat sie die Tier- und Pflanzenwelt erkundet, gezeichnet, coloriert, Bücher darüber veröffentlicht und konnte sich sogar ihren Traum erfüllen, eine Forschungsreise nach Surinam anzutreten.
Davon erzählt dieses Buch lebendig und mit vielen spannenden Details zum Zeitgeschehen. Ein toller Schmöker, der mich begeistert hätte, hätte er sich auf das Thema beschränkt, Maria, ihre Familie und ihre Arbeit vorzustellen.
Leider wird das Geschehen mit einer Liebesgeschichte dekoriert, die zwar den abenteuerlichen Aspekt des Buches durch Schmuggler, Freibeuter und Piraten bereichert, gleichzeitig aber Marias wissenschaftliche Mission verwässert. Nahezu die Hälfte des Buches dreht sich um ihren geheimnisvollen Liebsten, sie bangt, rätselt, liebt und zweifelt sehr hübsch, aber das ist nicht der Grund, der mich zum Buch greifen ließ. So etwas erwartet man bei Büchern mit der Rückenansicht einer Schönen auf dem Cover. Ist blanke Historie zu simpel?
Dieses Buch hätte das Zeug zu einem tollen Historienschmöker gehabt. Es hat ein spannendes Thema, ist schön erzählt, gut recherchiert und mit lebendigen Figuren versehen. Man hätte ihm mehr zutrauen sollen, statt es mit billiger Abenteuerromantik aufzuplustern. Es ist ein nettes Buch, das ein tolles Buch hätte werden können.
