Rezension (3/5*) zu Ende einer Lesereise (Andy-Mücke-Reihe) von Jan Spelunka

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Durchaus gelungener Reihen-Auftakt

Es gibt (Krimi-)Reihen, in die ich erst mit dem 4. Band eingestiegen bin, da die ersten drei Bände der Reihe entweder vergriffen sind oder zu exorbitanten Preisen gehandelt werden. Und dann gibt es Reihen, die ich (neugierig wie ich bin) wohl zunächst weiterverfolgen werde, auch wenn das „Ende einer Lesereise“ von Jan Spelunka (Band 1 seiner Andy Mücke-Reihe) noch nicht ganz der kriminelle „Offenbarungseid“ ist. Aber mit den Erwartungen bin ich auch nicht an die Lektüre des Buches herangetreten *g*.

Mona de la Mare wird während einer selbstorganisierten Lesereise ermordet. Mona als Charakter war mir von vornherein nicht sonderlich sympathisch, da sie hauptsächlich sich selbst, ihre Karriere etc. im Blick hatte und mit anderen in ihrer Umgebung derbe und nicht gerade zimperlich umgesprungen ist. Aber verdient sie deshalb den Tod?

Detektiv Andreas „Andy“ Mücke wird von Mona´s Vater gebeten, mehr über das Leben seiner Tochter herauszufinden und wer sie umgebracht hat. Dabei tritt einiges erstaunliches zu Tage…Jan Spelunka hat mit Andy Mücke einen „Frischling“ in der Detektiv-Szene erschaffen, der naturgemäß noch einige Anfängerfehler begeht, zum Schluss aber doch recht plausibel den Fall lösen kann.

Zwischen Rückblenden in Mona´s Leben, zwei Kapiteln aus der Sicht des Mörders (auf den ich naturgemäß nicht gekommen bin – zum Glück bin ich kein Detektiv geworden *g*) und der Recherchearbeit von Mücke gibt es hier aber meiner Meinung nach zu viel Geplänkel im Sinne von „den Fall nicht voranbringend“. Das (Ex-)Liebesleben von Andreas mit zwei Ehefrauen, zwei Kindern und neuer Beziehung, die auch noch etwas schleppend und stotterig anläuft, nimmt mir hier zu viel Raum ein. Natürlich muss und soll ein Charakter sich entwickeln und natürlich hat auch ein Privatdetektiv ein Privatleben. Aber es darf die Arbeit nicht „überschatten“.

Man mag mich bitte nicht falsch verstehen: ich habe mich schon an der ein oder anderen Stelle durchaus amüsiert, fand den Einblick in die Szene der Selfpublisher plausibel und die Aufklärung des Mordes stimmig. Und trotzdem – der „Knalleffekt“, um aus „Ende einer Lesereise“ direkt einen „Erfolg“ zu machen, fehlt mir persönlich.

Aber wie oben schon angeführt, werde ich die Reihe um Andy Mücke im Blick behalten – von daher möge man mir die „verhaltenen“, aber grundehrlichen 3* verzeihen. Bei entsprechender Steigerung sollte dann beim nächsten Band eine höhere Bewertung „drin“ sein *g*.

©kingofmusic


 

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