Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.Kaufen
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Klüpfel/Kobr ohne Kluftinger, das ist für das Autorenduo wohl ein Meilenstein, der Leser ist gespannt. Es ist verständlich, dass man nach 16 Jahren Kluftinger mal etwas anderes schreiben möchte, gibt es doch sogar schon das Kluftinger-Kochbuch. Hier also ein Thriller:
Das Personal ist ausgesucht originell. Ein Mann lebt mit zwei Kindern im Wald bei Berlin. Sie sind echte Survival-Profis, zu Kämpfern und zum Überleben geschult, denn sie werden verfolgt. Seit Jahren leben sie im Verborgenen, immer auf der Flucht.
In der Hauptstadt selbst landet man dann mitten in einer Bundestagssitzung und ist dabei, wie Wirtschaftsbonzen Fäden ziehen.
Dazwischen liest man das Tagebuch eines Fremdenlegionärs, der frisch rekrutiert wurde und nun zum Kämpfer gedrillt wird.
Bis zum Schluss rätselt man, wie wohl alles zusammenhängt. Wie hat sich diese seltsame Patchworkfamilie von Outlaws gefunden? Wer verfolgt sie und was haben die totlangweiligen Ausflüge in die Politik mit ihnen zu tun? Es gibt einen Haufen Geheimnisse, die den Leser bei der Stange halten, gleichzeitig aber auch verhindern, dass man den Figuren nahekommt. Hier agieren Superhelden, die erst ganz am Ende Menschen werden.
Es geht actionreich zu und wird sogar fast dystopisch, als tatsächlich noch ein großflächiges Blackout dazu kommt, was für meinen Geschmack die Spur übertrieben und unnötig ist. Man hat es eh schon mit Randexistenzen zu tun, deren Überlebenskampf ausreichend Spannung und Exotik bietet.
Stilistisch steht der Text etwas blank da. So ganz ohne den Humor, den man von Kluftinger gewohnt ist, wirkt die Sprache geradeaus und schnörkellos, was neuen Lesern vielleicht nicht negativ auffällt, Fans aber durchaus enttäuschen kann. Verträgt Spannungslektüre keinen Humor?
Die Autoren haben mit diesem Buch einen neuen Weg beschritten, aber dabei auf ihre stärkste Waffe und ihr Alleinstellungsmerkmal verzichtet, was es dann leicht lesbar aber auch beliebig macht.
„Draußen“ ist ein spannender Triller mit ungewöhnlicher Idee, der unterhaltsam ist und ganz sicher bald ein guter Film wird. Große Literatur ist es nicht, aber gute Unterhaltung allemal.
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