Rezension (3/5*) zu Die Verlorenen (Jonah Colley, Band 1) von Simon Beckett

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Kein Vergleich zu David Hunter

Jahrelang waren Jonah Colley und Gavin Kollegen bei der Londoner Polizei und beste Freunde. Als vor zehn Jahren Jonahs Sohn unter ungeklärten Umständen verschwand, veränderte sich Jonahs Leben rapide und auch die Freundschaft der beiden Männer zerbrach. Doch plötzlich erhält Jonah von Gavin einen Hilferuf. Als Jonah bei dem vereinbarten mitternächtlichen Treffpunkt am Südufer der Themse einlangt, findet er Gavin nur mehr tot, mit eingeschlagenem Schädel, sowie drei weitere Leichen, eingewickelt in Plastikfolie auf. Jonah selbst wird in einen Kampf verwickelt, den er schwer verletzt überlebt.

„Slaughter Quay, welch passender Name für diesen unheimlichen Ort.“

Die Verlorenen ist der Auftakt einer Reihe des versierten Krimiautors Simon Beckett mit einem neuen Protagonisten. Jonah Colley hat nach dem Verschwinden seines Sohnes auch seine Frau und seinen besten Freund verloren. Seine Arbeit bei einer Eliteeinheit der Londoner Polizei lenkt ihn von seinen privaten Problemen ab. Doch nach dem Überfall am Slaughter Quay sieht sich Jonah plötzlich selbst mit internen Ermittlungen konfrontiert. Um sich zu entlasten, beginnt er eigenständig Fragen zu stellen und reißt dabei einige alte Wunden auf.

Der Vortrag von Johannes Steck in der Hörbuchversion gefällt mir bis auf eine Ausnahme gut. Der interne Ermittler und Gegenspieler Jonahs ist schon optisch durch Brandwunden erstellt. Durch eine schrecklich schnarrende Stimme wird diese Figur endgültig karikiert.

Handwerklich ist das Buch gut gemacht und durchaus mitreißend erzählt. Allerdings fand ich die Handlung schon fast an den Haaren herbeigezogen, überkonstruiert und ziemlich vorhersehbar. Im Vergleich zu Becketts Reihe rund um den Forensiker David Hunter kann Jonah Colley leider nicht mithalten.


 

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