Rezension Rezension (3/5*) zu Die Schatten von New Orleans von Oliver Becker.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Zauberei

Die junge Cynthia Crane weiß nicht wie ihr geschieht. Eben noch wollte sie mit David van Buren durchbrennen und nun sitzt sie in New Yorks berüchtigten Gefängnis, das nur Rabennest genannt wird, eines Diebstahls bezichtigt, den sie nicht begangen hat. Allerdings ist es Ende des 19. Jahrhunderts nicht so leicht, eine faire Verhandlung zu bekommen. Entsetzt muss sie dann auch noch erfahren, dass Beamte und Richter bestochen waren und ihr Urteil schon gesprochen ist. Fast ein Segen ist es, dass ein Brand ausbricht und Cynthia und eine Mitgefangene fliehen können. Nun bleibt Cynthia nur ein Ziel, herauszufinden, weswegen sie im Gefängnis gelandet ist und den wahren Schuldigen einer Strafe zuzuführen.

New York, New Orleans, windige Geschäfte, Voodoo - eine vielfältige Mischung vor historischem Hintergrund. Die junge Cynthia ist arg gebeutelt vom Schicksal. Eigentlich war sie als Dienstmädchen in der Obhut ihrer Ziehtante Molly recht behütet. Doch mit dem Sohn dieses reichen Hauses anzubändeln, führte wohl doch nicht auf einen Weg ins Glück. Und schon bald kann sich auch Tante Molly nicht mehr um sie kümmern. Auch nach ihrer Flucht ist Cynthia verzweifelt, obwohl Kat ihr hilft, ist ihr neues Leben sehr gewöhnungsbedürftig.

Flott lässt sich dieser mit Voodoo-Elementen angehauchte historische Thriller lesen. Zwar wirken die Figuren manchmal etwas überzeichnet. Doch ist das Leben in den ärmeren Vierteln New Yorks sehr eindrucksvoll beschrieben. Auch wenn manche Wendung etwas konstruiert und auch etwas zu viel für ein einziges Schicksal wirken könnte, so ist der Verlauf der Handlung spannend und schlüssig. Die energische und für ihre Zeit emanzipierte Cynthia hat einfach verdient, dass ihr Schicksal eine positive Wendung nimmt.