Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …Kaufen
Kaufen >
Vor 30 Jahren verschwand Hannah, die geliebte Nanny der siebenjährigen Jocelyn Holt, spurlos. Als Jocelyn nun, frisch verwitwet, mit ihrer Tochter Ruby nach Lake Hall auf das elterliche Anwesen zurückkehrt, leben die alten Spannungen mit ihrer Mutter Virginia wieder auf. Dann findet Ruby bei einem Bootsausflug einen menschlichen Schädel. Könnte damit das Verschwinden der Nanny erklärt werden? Doch plötzlich steht eine Frau vor den Toren von Lake Hall, die behauptet Hannah zu sein. Nur Lady Holt - Virginia - ist sich sicher, dass nicht sein kann, denn sie selbst hat Hannah damals im See versenkt.
Die britische Autorin Gilly MacMillan hat schon mehrere Spannungsromane geschrieben. „Die Nanny“ ist nun ihr neuester Wurf. Gekonnt baut sie eine unangenehme Atmosphäre zwischen allen Beteiligten auf, die geprägt ist von Lügen, Betrug und Misstrauen.
Mit den Ich-Erzählstimmen von Jocelyn, die sich später Jo nennen lässt und Virginia sowie mehreren Einschüben aus der Vergangenheit der Nanny, lernen wir sehr unterschiedliche Seiten der Protagonistinnen kennen. Es ist vor allem der schwelende Mutter-Tochter-Konflikt im Fokus. Und je mehr man von Jo, Virginia und Hannah liest umso mehr verschieben sich die Betrachtung und Sympathien von der einen zur anderen.
„Hannah bedeutet ihr alles. Hannah mag sie. Hannah hört zu und hat Zeit, Jocelyn Dinge zu erklären. Hannah ist besser als Mutter. Hannah liebt Jocelyn.“
Als Hannah sich wieder auf Lake Hall breit macht, diesmal als Betreuung für Jos Tochter Ruby, beginnt die Situation zu eskalieren. Es ist längst nicht alles so wie es scheint. Denn die Nanny hat sehr viel zu verbergen und auch Virginia hat so manches am Laufen, womit man nicht gerechnet hätte. Gut bewahrte Ereignisse, echte und falsche Erinnerungen, niemandem kann man trauen.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass Erinnerungen zurückkehren, ist geringer, wenn nichts da ist, was sie auslöst.“
Sehr perfides Gaslightning macht das Buch spannend und lesenswert. Doch leider nur bis zu dem Moment, als sich aufklärt, was es mit dem Knochenfund und dem damaligen Verschwinden der Nanny auf sich hat.
Hütet euch vor dieser Nanny, denn sie ist manipulativ, intrigant, bösartig und unglaubwürdig.
Lesern von "Die Nanny: Roman" gefiel auch...
Rache, auf ewig
von: Schütz
Dunkel Land
von: Roxann Hill
Das Erbe der Schuld
von: Hendrik Falkenberg