Rezension Rezension (3/5*) zu Die Lichter unter uns: Roman von Verena Carl.

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Unzufriedenheit

In diesem Buch versucht uns die Autorin mit dem Ungesagten im Leben der Menschen zu konfrontieren. Es geht um die Wünsche und zum Teil die Erwartungshaltungen der Menschen. Es geht um das Lügen, den Versuch anderen Menschen bewusst Unwahrheiten aufzutischen, um diese manipulieren zu können oder auch das eigene Belügen, um das eigene Leben positiver leben zu können. Und es geht um das Thema Verrat, und wie sich Täter und Opfer damit fühlen. Es geht auch um Verlust, Verlustängste, die Angst vor dem Altwerden und dem Tod. Es geht um die Irrungen und Wirrungen, die das Thema Liebe in uns aufwirft. Und es geht auch um Veränderungen denen zwei Menschen in einer langjährigen Ehe unterworfen sind, und auch das Beziehungsgeflecht von Eltern und Kindern in einer Familie werden zur Sprache gebracht. Und es geht auch um das leidige Thema Geld und die damit verbundene Geltungssucht und das Thema Neid. Und das Ganze wird von sehr negativ in die Welt blickenden Personen/Charakteren erzählt, die sehr unzufrieden in ihren jeweiligen Rollen stecken, aber auch keinen Weg zu einer funktionierenden Selbstreflektion finden und auch vom Thema Kommunikation nicht viel halten. Dieses negative Beschreiben und Empfinden macht das Lesen teilweise recht schwer. Und das Ganze vor dem verträumten Hintergrund Siziliens und seiner Pracht, die Menschen/Charaktere befinden sich im Urlaub, sollten relaxen/entspannen, befinden sich aber in ihren eigenen Dramen und kommen schwer wieder raus. An und für sich sind diese Themen ja alle sehr interessant, aber man hätte das Ganze deutlich besser umsetzen können, für mich war dieses Buch keine Bereicherung, außer das man über vieles nachdenkt und mit eigenen Erfahrungen vergleicht. Ich habe mich beim Lesen sehr über die Hauptpersonen geärgert, weil ich viele Sicht- und Denkweisen nicht nachvollziehen konnte und wollte. Und teilweise auch recht klischeebehaftet fand.


Sprachlich ist dieses Buch in einem schönen Ton gehalten. Es lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein gewisser Sog merkbar, habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen. Die Sprache ist mit vielen schönen Bildern versehen und der Sprachklang war für mich ein großer/vielleicht einziger Lichtblick.

 
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Literaturhexle

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2. April 2017
19.250
49.195
49
Personen/Charakteren erzählt, die sehr unzufrieden in ihren jeweiligen Rollen stecken, aber auch keinen Weg zu einer funktionierenden Selbstreflektion finden und auch vom Thema Kommunikation nicht viel halten.
Dieses Buch hatte ich eine ganze Zeit auf meiner Wunschliste, dann ist es aber geflogen - warum, weiß ich gar nicht.
Aber Pessimisten, die sich in ihre Unzufriedenheit reinwühlen, brauche ich nicht. Da bekomme ich Aggressionen.
Habe ich also alles richtig gemacht. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Dieses Buch hatte ich eine ganze Zeit auf meiner Wunschliste, dann ist es aber geflogen - warum, weiß ich gar nicht.
Aber Pessimisten, die sich in ihre Unzufriedenheit reinwühlen, brauche ich nicht. Da bekomme ich Aggressionen.
Habe ich also alles richtig gemacht. ;)

Ich hatte Aggressionen, sehr große! Ich kann so eine Geisteshaltung nicht verstehen und sie ödet mich an. Charaktere, die man schütteln und anschreien möchte. Nein, definitiv nichts für mich!
 
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