Rezension (3/5*) zu Die Kandidatin von Constantin Schreiber

G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Politik und mögliche Folgen

Der Journalist Constantin Schreiber schreibt hier eine Geschichte über Deutschland in der Zukunft, eine irgendwie dysphorische und auch zugespitzte Geschichte mit einer gehörigen Prise Sarkasmus und Satire, die aber dennoch einen recht hohen gesellschaftskritischen Anteil hat und auch oder besonders die heutige Politik und Gesellschaftslage in Deutschland kritisiert und aufs Korn nimmt. Insgesamt unterhaltend und gut zu lesen, aber auch etwas blutleer und lahm ist "Die Kandidatin". Die Charaktere sind etwas unausgegoren und nicht vollkommen ausgeprägt und empathische Blicke und Sichten sind auch schwer zu finden. Und letztlich frage ich mich, was hat mir dieses Buch gezeigt, was ich nicht vorher auch schon wusste? warum habe ich dieses Buch also gelesen? Ehrlich gesagt, ich weiß es leider nicht! Schade!

Deutschland in ungefähr 30 Jahren kurz vor der Bundestagswahl, eine Gesellschaft, die sich noch mehr gewandelt hat, eine Gesellschaft, die noch mehr polemischen Faktoren unterliegt, eine Gesellschaft, in der der Hass blüht. Ein angstmachendes Szenario, dass aber gleichzeitig gar nicht so fern von uns ist. Aussichtsreichste Kandidatin für die Spitze ist Sabah Hussein, Muslima, Feministin, Verfechterin der Diversität und damit verbundener interessanter Gesetze. Eine Situation, die die verschiedenen Lager noch mehr auftreibt und eine Gefahr heraufbeschwört. Eine auf die Spitze getriebene Situation, ja, aber so weit von der Realität entfernt ist sie auch wieder nicht. Und damit regt dieses Buch zum Nachdenken an. Aber dieses Nachdenken ist auch in der Realität da, gerade wenn man Nachrichten und Politik verfolgt und das Hirn dazu einschaltet und in einem Land lebt, dass kurz vor der Wahl steht, bzw. mitten im Wahlkampf steckt.

 

Beliebteste Beiträge in diesem Forum