Rezension (3/5*) zu Die Geschichte des Wassers: Roman von Maja Lunde

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Geschichte des Wassers: Roman von Maja Lunde
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Hoffnungsreise

Im Jahr 2017 macht sich die ungefähr 70jährige Signe mit dem Segelboot auf den Weg nach Süden. Signe ist eine Warnerin und Umweltaktivistin, die nach Jahren der Aktionen fühlt, dass sie kaum gehört wird. Und nun will sie den Mann wieder treffen, der der Mann ihres Lebens war und der doch so unterschiedlich dachte, dass sie nicht zusammenbleiben konnten. Im Jahr 2041 herrscht in Frankreich eine unbarmherzige Dürre. Mit knapper Not hat David mit seiner kleinen Tochter Lou ein Lager weiter nördlich erreicht. Dort wollen sie auf seine Frau Anna und seinen Sohn August warten. Die Familie wurde auf der Flucht getrennt.

Mit diesem zweiten Band ihres Klimaquartetts widmet sich die Autorin dem Wasser, genauer dem Süßwasser. Die Klimaaktivistin Signe versucht den Raubbau an dem kostbaren Gut zu verhindern. Sie will die Seen und Flüsse Norwegens in ihrem natürlichen Verlauf erhalten. Doch gegen die kommerziellen Ziele der Besitzenden kommt sie nicht an. Ungefähr 25 Jahre später herrscht in Frankreich eine große Dürre. David, der lange in einer Firma zur Wasserentsalzung gearbeitet hat, muss nach katastrophalen Bränden aus seiner Heimatstadt fliehen. Dort hatte er alles, eine Frau, zwei Kinder, Eltern, Freunde und eine Arbeit. Und nun hat er wenigstens seine Tochter und ein Feldbett in einer Flüchtlingsunterkunft.

Während die Geschichte der Bienen (Band 1 der Reihe) die Erzählungen der Protagonisten auf spannende Weise verknüpft, kommt dieses Element hier lediglich am Rande vor. Dennoch fesselt die Handlung, denn auf beiden Erzählebenen verfolgt man mit Neugier, ob die handelnden Personen ihr Ziel erreichen. Wird Signe mit ihren Aktionen etwas ändern können, wird sie ihre Norwegischen Mitbürger überzeugen können, dass Gewinnstreben nicht alles ist, dass es sich lohnt, die Natur für künftige Generationen zu erhalten. Und wird David es schaffen, seine Tochter in den Norden zu bringen, wo es noch Süßwasser und Regen gibt. Ob der Raubbau an den Quellen des Wassers in Norwegen etwas mit der Dürre im Süden zu tun haben kann, bleibt unklar. Vielleicht wäre es auch interessant gewesen, inwieweit die Autorin die Handlung ihres Romans in der Realität verankert hat. Dies kam im ersten Band des Klimaquartetts besser zutage. Dennoch liest sich der vorliegende Roman sehr flüssig und spannend.

3,5 Sterne