Rezension Rezension (3/5*) zu Die Geheimnisse der Lavendelfrauen: Roman von Sissi Flegel.

claudi-1963

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29. November 2015
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Racheplan von drei enttäuschten und betrogenen Frauen

<strong>"Oft schmerzt uns, wenn wir betrogen wurden, noch mehr die Demütigung als der Verlust." (Otto Weiß)</strong>
Im idyllischen Wellnesshotel Lavendelhof in Düblingen treffen zufällig die lebenslustige Rentnerin Eva Wolf, die betrogene Katrin Hufnagel und die lebhafte Studentin Nane Turcu aufeinander. Bei ihren Gesprächen kommt heraus, dass jede von ihnen von ihrem Lebenspartner oder Ehemann betrogen und enttäuscht wurde. Katrin würde ihn am liebsten zum Teufel jagen, wäre da nicht die Firma, in der sie maßgeblich mitgewirkt hat. Gemeinsam schmieden sie einen Racheplan, wie sie es ihren Männern heimzahlen wollen. Doch dabei entdecken die drei, das sie alle ein und denselben Mann geliebt haben. Umso besser ist es nun, dass Ex-Frau, Lebenspartnerin und Geliebte an einem Strang ziehen und es Johannes heimzahlen. Genauso wie Lysistrata und alle anderen Frauen sich ihres Akropolis enthalten hat, wollen sie dies auch Johannes heimzahlen.

<strong>Meine Meinung:
Das freundliche, idyllische Cover und der Klappentext machen mich neugierig auf dieses Buch. Den Schreibstil empfand ich allgemein ein wenig unruhig, mitunter war sie sogar diffus und verwirrend aud mich. Besonders da meiner Ansicht nach die Autorin viel zu viel in das Buch mit reingepackt hat. Dadurch habe ich das Gefühl, das der Geschichte manchmal ein wenig der rote Faden abhandenkommt. Ich finde, der Betrug und die Rachepläne wären genug gewesen, um daraus eine nette Geschichte zu machen. Doch durch das viele Drumherum um Eva, Katrin, Nane und den weiteren Frauen wurde das ganze ein wenig zu viel des Guten. Natürlich ist es schön, die Frauen etwas näher kennenzulernen, doch das man dann bei jeder einzelnen Frau nochmals eine ausführliche Geschichte hat, war mir dann doch ein wenig zu viel gewesen. Ich hätte stattdessen dann lieber noch etwas mehr über ihre einzelnen Beziehungen zu Johannes erfahren. Vor allem vielleicht auch mal Johannes positive Seite und nicht nur seine negative zu zeigen. Ebenso gefällt mir der Titel nicht so ganz für das Buch. Den zum einen lernen sich die drei zwar auf dem Lavendelhof kennen, doch sie deshalb als Lavendelfrauen zu titulieren, empfinde ich nicht unbedingt passend. Schön dagegen ist das die ganze Geschichte in meiner Heimat Stuttgart stattfindet. Dadurch habe ich zwar eine bessere Vorstellung vom Lokalkolorit, doch trotz allem hätte ich mir noch etwas mehr Flair gewünscht, besonders von der Gegend um den Lavendelhof. Überhaupt hätte der Aufenthalt im Lavendelhof für mich etwas länger sein können. Ebenso beurteile ich den Racheplan nach Lysistrata Vorbild als nicht schlecht, doch bei der Umsetzung des Liebesentzugs haperte es dann doch. Besonders die beiden Frauen, die sie dabei noch mit ins Boot nahmen, passten einfach nicht dazu. Das die Rhein-Neckar-Zeitung über dieses Buch schreibt: <em>"Hier verbindet sich Lebenserfahrung mit purer Lebenslust"</em>, kann ich jedoch leider nicht bestätigen. Schade, den ich hatte mir da dann doch etwas mehr erhofft von dieser Geschichte. Selbst emotional konnte mich diese Geschichte nicht berühren, weshalb ich diesem Buch leider nur 3 von 5 Sterne geben kann.<strong>