Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.
Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?
Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …Kaufen
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Der Arzt Hendrik und seine Freundin Linda wollen heiraten. Ein tolles Haus in Hamburg ausgestattet mit allen Finessen haben sie schon. Es ist eben sehr bequem, wenn die Technik per App-Steuerung viel für einen erledigt. Doch kurz vor der Hochzeit verschwindet Linda. Hendrik ist schockiert und verzweifelt, auch weil die Polizei zunächst keinen Anlass sieht, Ermittlungen aufzunehmen. Als Erwachsene kann Linda auch aus freien Stücken gegangen sein, vielleicht hat sie sogar einen anderen. Hoffnung schöpft Hendrik als sich eine weitere Person meldet, der Ähnliches widerfahren ist. Unheimlich wird es als Hendrik merkt, dass sich die Haussteuerung nicht mehr ausschalten lässt.
Der Autor steht für seine man kann sagen schnell geschnittenen Thriller, mit denen er sich aktuellen Themen widmet. Hier beginnt es mit dem Verschwinden einer eigentlich glücklichen jungen Frau und einer App, die außer Kontrolle zu geraten scheint. Hendrik kann einfach nicht glauben, dass Linda ihn verlassen hat, obwohl es Anzeichen dafür zu geben scheint. Und dann kommt noch diese widerspenstige Steuerung hinzu. Manchmal beginnt Hendrik zu glauben, das Haus habe sich gegen ihn verschworen. Nur mit viel Hartnäckigkeit und Mühe kann er die Polizei bewegen, Nachforschungen anzustellen. Die vorläufigen Ergebnisse sprechen jedoch eher dafür, dass Linda sich freiwillig auf den Weg gemacht hat.
Dieser Roman ist spannend und gut zu lesen. Allerdings werden Themen dargestellt, die nicht so richtig zusammenpassen. In der Phantasie glaubt man, diese Steuerung könne nur aus sehr spektakulären Gründen gekapert werden. Auch sucht man man einem überzeugenden Sympathieträger. Natürlich könnte Hendrik das sein. Doch wenn man sich vorstellt, dass eigene Haus würde von einer App überwacht, wäre man am nächsten Tag im Hotel, würde Gespräche nur noch außerhalb führen und hätte ein Handy ohne App. Auch wirkt es etwas überkonstruiert, dass nahezu jede der handelnden Personen Verdacht erweckt. Dass man dennoch bei der Stange bleibt, liegt an der Sympathie, die man für den Autor hegt und an dem letztlich fesselnden Geschehen, welches zu einer überraschenden Lösung führt.
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