Rezension Rezension (3/5*) zu Deutschland, kein Sommermärchen: Kalender-Thriller: Juni von Billie Rubin.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Deutschland, kein Sommermärchen von Billie Rubin
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Recht naive Ermittlungen...

Eigentlich arbeitet die Analystin Valerie Artman als Model in den USA, doch als zweites Standbein hat sie Mathematik studiert und hilft nun freiberuflich Firmen, wenn die vor unlösbaren Schwierigkeiten stehen. Als eine entsprechende Anfrage aus Deutschland kommt, bricht Val in den USA kurzerhand ihre Zelte ab, mietet sich in München in einer WG ein und bemüht sich, zwischen den einzelen Firmenparteien einen Konsens zu finden, der die Firma wieder auf Vordermann bringt.

Gleich nach ihrem Einzug in die Münchner WG lernt Val ihre Nachbarin kennen: Dorle, eine nette alte Dame, die fußballverrückt ist und Val spontan einlädt, sich abends ein WM-Spiel gemeinsam anzuschauen - ja, der Kurzthriller spielt im Jahr 2006, als in Deutschland die WM ausgetragen wurde. Dorle zuliebe sagt Val zu, und es bleibt nicht bei dem einen gemeinsamen Fußballabend. Dabei hat Val eigentlich gar nichts mit Fußball am Hut. Doch noch vor Ende der WM brennt Dorles Haus ab - und die alte Dame stirbt. Val merkt, dass sie die Nachbarin richtig lieb gewonnen hat und will einfach nicht glauben, dass der Brand ein Unfall war. Doch wer könnte ein Motiv gehabt haben, hier nachzuhelfen?

In der Ich-Perspektive von Val werden die Ereignisse rund um den mysteriösen Brand im Haus der Nachbarin geschildert. Bei einem Kurz-Thriller kann man nicht erwarten, dass die Charaktere ausgefeilt und in aller Tiefe dargestellt werden. Es reichte aber aus, um sich von den einzelnen Personen ein Bild machen zu können und sie in 'sympathisch' und 'unsympathisch' einzuordnen. Bis zu dem Zeitpunkt, als Val begann, auf eigene Faust recht blauäugig zu ermitteln, hat mir die Geschichte noch ganz gut gefallen. Doch die Naivität der jungen Frau und letztlich die Harmlosigkeit des Geschehens haben mich dann doch nicht recht überzeugen können.

Lachen musste ich übrigens doch beim Namen der Autorin - beruflich schreibe ich häufig Berichte, in denen das Wort 'Bilirubinämie' auftaucht. Was einen zu solch einem Pseudonym treibt, möchte ich mal wissen... (Der richtige Name der Autorin lautet Ute Hacker).

Insgesamt ganz nett zu lesen, aber sicher nicht die stärkste Folge aus der Reihe der Kalender-Thriller. Ich bin gespannt, ob der nächste Band mich wieder mehr überzeugen kann...


© Parden