Rezension Rezension (3/5*) zu Der Schnitzer: Kalender-Thriller: September von Su Turhan.

parden

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13. April 2014
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7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Schnitzer: Kalender-Thriller: September von Su Turhan
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Zu wenig Seiten...

Marlene Still verliert ihren Job in München und muss sich daher wohl oder übel auf ein Angebot aus Regensburg einlassen. Ihre pubertierende Tochter wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den Umzug, doch es bleibt keine andere Wahl. Gleich ihr erster Fall in der neuen Privatdetektei hat es in sich. Ein Ehepaar beauftragt sie hierauszufinden, weshalb ihr Sohn beschlossen hat, an seinem 18. Geburtstag auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden und den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Im Rahmen der Ermittlungen kommen Marlene und ihr Kollege ungeahnt einem Serienmörder näher, der seit Jahren in der Gegend sein Unwesen treibt und dabei eine gruselige Mission verfolgt. Doch was haben die beiden Fälle miteinander zu tun?


"Bei mir ist alles knapp", sagt die geschiedene Zweiundvierzigjährige. "Die Geduld. Der Sex. Die Zeit. Das Geld."


Dieser Shortthriller zeigt wieder einmal auf, weshalb ich mit dieser Kurzform so häufig meine Probleme habe: das Ding hat einfach zu wenig Seiten. Hier beschränkt sich Su Turhan nicht allein auf die Lösung des Falls, sondern wechselt ständig die Perspektive zwischen der Privatermittlerin Marlene Still und besagtem Serienkiller, präsentiert die privaten Probleme Marlenes mit ihrer pubertierenden Tochter und blickt in Marlenes Vergangenheit, ja, und nebenher bahnt sich noch eine kleine Liebelei zwischen Marlene und ihrem Kollegen an. Hallo? Das ist zu viel für gerade einmal 112 Seiten, und keinem der genannten Themen wird das hier gerecht. Für einen Thriller mit üblichem Seitenumfang wäre das jedoch m.E. ein guter Plot gewesen.

Genervt hat mich die Attitüde Marlenes, ständig von sich selbst als 'Frau Still' zu reden oder zu denken - so à la 'Was tust du da, Frau Still?' oder 'Gut gemacht, Frau Still'. Das fand ich doch recht merkwürdig. Der Fall selbst ist jedoch spannender als zunächst vermutet, und auch die Auflösung gefiel mir, auch wenn diese ebenfalls mehr Raum gebraucht hätte.

Insgesamt nett und flott zu lesen, aber zu viele Mankos um wirklich gut zu sein.


© Parden

 

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