Rezension Rezension (3/5*) zu Der dunkle Garten: Roman von Tana French.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der dunkle Garten: Roman von Tana French
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Ivy House

Alles passt für den knapp 30jährigen Toby Hennessy. Er hat eine tolle Freundin, zwei Kumpel, mit denen er immer mal auf einen Absacker in den Pub gehen kann, einen Job in einer Galerie, um den ihn manche beneiden. Er könnte ich als glücklich bezeichnen. Allerdings kommt es in der Galerie zu einem Vorfall, der Toby um den Arbeitsplatz fürchten lässt. Wäre da nicht sein vielgerühmtes Glück. Doch irgendwie scheint es für einen Moment aufgebraucht. Hennessy wird in seiner Wohnung, die von seinen Eltern vorfinanziert wurde, wird er überfallen, zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zieht Toby erstmal zu seinem Onkel Hugo ins Ivy House.

Es könnte so schön weitergehen für Toby Hennessy. Doch nach dem Überfall ist er nicht mehr derselbe. Die schweren Verletzungen haben ihre Spuren hinterlassen und die Folgen werden noch lange nicht überwunden sein, wenn sie überhaupt je verschwinden. Und so zieht er sich ins Idyll von Ivy House zurück, das Haus seines Onkels, in dem er, Suzanne und Leon in der Kindheit und Jugend häufig die Sommerferien verbrachten. Ruhig ist es dort zwar, doch durch eine schwere Erkrankung ist auch Onkel Hugo eingeschränkt und auf Toby könnte nicht nur eine Zeit der Erholung zukommen, sondern auch eine Zeit in der er Hugo betreuen muss.

Gewohnt akribisch beschreibt die Autorin ihre Personen und deren Lebensumstände, langsam und gründlich entwickelt sie ihre Handlungsstränge. So wird aus einem harmlosen vom Glück geprägten Beginn eine Geschichte, die wie bei einer Zwiebel mit jedem Abziehen einer Schale eine neue Färbung zeigt. Erinnerungen, die täuschen können, Gespräche, die neue Facetten zutage bringen, Mitmenschen, die manipulativ ins Geschehen eingreifen. Ehe man sich versieht, wird aus einer Schilderung von Tobys beneidenswert glücklichem Leben ein vielschichtiger Krimi, der sich mehr aus den Gesprächen der handelnden Personen entwickelt als aus den Ermittlungen der Polizei. Immer neue Haken werden dabei geschlagen, die so überraschend sind, dass kleine Längen leicht verziehen werden.
3,5 Sterne