Rezension (3/5*) zu Das Leben eines Anderen: Roman von Keiichirō Hirano

theblackswan

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11. März 2022
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Wer ist hier wer?

In "Das Leben eines Anderen" folgen wir dem Scheidungsanwalt Kido. Er verfolgt die Spur des verstorbenen Ehemanns einer Klientin, der sich als jemand anderes ausgab. Das Cover passt finde ich sehr gut zu der Geschichte. Es zeigt zwei Menschen, die gleich sind, aber der Wahrheit ihres Selbst nicht ins Auge sehen wollen. Ich mag das Cover.

Die Geschichte dagegen konnte mich nicht wirklich überzeugen. Das Konzept des Identitätentauschs finde ich extrem spannend, leider wurde die Idee für mich nicht wirklich zufriedenstellend ausgeführt. Wenn man den Klappentext liest könnte man meinen das Kido irgendwann selbst versucht seine Identität zu tauschen. Das wird nicht wirklich eingelöst.

An sich plätschert die Handlung meiner Meinung nach sehr lange vor sich hin und ich habe im ersten Drittel öfter mit dem Gedanken gespielt das buch abzubrechen oder nur noch quer zu lesen. Das liegt aber vielleicht auch zu einem sehr großen Teil am Schreibstil. Ich kann gar nicht genau sagen was mich daran gestört hat aber er war sehr nüchtern und auch etwas distanziert. Als schaue man eine Doku in der zwar genau beschrieben wird was passiert aber man findet keine Verbindung zu dem was man sieht. Das zieht sich für mich leider auch durch die Figuren, sie sind mir alle ziemlich egal...

Für mich war das Buch leider zu sachlich, teilweise langatmig und auch sprachlich nicht wirklich schön. Vielleicht liegt das auch an der Übersetzung aber es konnte mich nicht wirklich überzeugen.