In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine Simonopio zunächst Misstrauen bei den abergläubischen Dorfbewohnern. Doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den wilden stummen Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Während die Spanische Grippe die Region trifft, und um sie herum die mexikanische Revolution wütet, lernen sie Simonopios Gabe zu vertrauen und können die Familie so vor dem größten Unheil bewahren. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda meinen es gut mit dem Jungen …Kaufen
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Mexiko vor etwa 100 Jahren. Zur Zeit der Spanischen Grippe startet die Familiengeschichte der Morales und ihrem übernatürlichen Adoptivsohn Simonopio.
Die alte Familienamme Nana Reja hat Simonopio als Baby am Wegesrand, eingehüllt in einen Schwarm Bienen, gefunden. Sein Zustand war kritisch, aufgrund einer angeborenen Gaumenspalte, stellte die Ernährung des Jungen eine große Herausforderung dar. Trotz aller schlechten Prognosen hat es die Familie Morales aber geschafft Simonopio am Leben zu halten und ihn obgleich seiner Eigenarten in die Familie der Großgrundbesitzer Morales zu integrieren. Ab diesem Zeitpunkt war Simonopio eine Art Schutzengel für die gesamte Familie und deren Widersachern ein Dorn im Auge.
Leider ist mir der Einstieg in das Buch nicht leicht gefallen. Selten hätte ich mir mehr ein Personenregister gewünscht. Wie wir wissen, können mexikanische Familien sehr groß sein, wenn es dann noch Namensgleichheiten sowie unterschiedliche Erzählperspektiven gibt, dann kann dies schon die Lesefreude hemmen. Mit Fortdauer der Geschichte wurde es leichter, aber ich musste dennoch bei jedem Kapitel nachdenken, wer mir nun die Geschichte erzählt.
Absolut gelungen finde ich die poetische Sprache, die sich aber dennoch leicht lesen lässt. Was mir aber gefehlt hat ist das bildhafte an der Erzählung. Ich hatte Schwierigkeiten mir das Geschriebene im Kopf vorzustellen.
Erstmalig ist dieses Buch bereits im Jahr 2015 erschienen. Da sich ein Teil der Geschichte mit der Spanischen Grippe befasst, hat der Verlag in Pandemiezeiten die Gelegenheit genutzt, um dieses Buch neu aufzulegen. Dies kann man natürlich sehen wie man möchte, aber die Spanische Grippe ist wirklich nur ein Teil der Story und das Buch ist weit weg von einem Pandemieschmöker. Durchaus interessant fand ich schon die Parallelen zur heutigen Zeit.
Leider blieben nach Beendigung dieses Buches ein paar Fragen offen, wie z.B. Was hat es wirklich mit den Bienen auf sich? Warum besteht diese eigenartige Verbindung? Leider klärt sich das nicht auf.
Es handelt sich um ein Art Märchen für Erwachsene, magischer Realismus, gespickt mit einer Prise feinem Humor. Die Figuren wirkten bis auf Simonopio, der sehr übernatürlich scheint, authentisch auf mich. Obwohl es sich bei der Familie um Großgrundbesitzer handelt, die ja meist in der Vergangenheit ihre Arbeiter versklavten bzw. ausnutzten, hatte ich bei der Familie Morales ein sehr positives Gefühl. Sie hatten immer ein offenes Ohr für ihre Arbeiter, doch nicht jedem reichte das. Auch sie mussten mit Neid und Missgunst umzugehen lernen.
Eine unterhaltsame Familiengeschichte, die mir aber zum Teil etwas zu langatmig und teilweise zu verworren war.
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