Rezension (3/5*) zu Darf`s ein bisschen Mord sein? von Lotte Minck

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Im Tante Emma Laden...

Seit Jahrzehnten ist Gittis Tante-Emma-Laden Dreh- und Angelpunkt der nachbarschaftlichen Nachrichten- und Lebensmittelversorgung. Als Gitti sich bei einem Sturz das Schlüsselbein bricht, ist es für Stammkundin Loretta Ehrensache, im Laden auszuhelfen. Doch der Sturz war nur vermeintlich ein Unfall. Als dann auch noch eine Leiche vor Gittis Haustür liegt, steht für Loretta fest: Hier stinkt es gewaltig, und zwar nicht nach dem Tilsiter aus der Käsetheke! (Klappentext)

"Darf's ein bisschen mehr sein?" Diesen Satz wollte Loretta Luchs immer schon einmal sagen, nicht nur im Kaufladen ihrer Kindheit. Nun hat sie Gelegenheit dazu, denn der Tante Emma Laden um die Ecke ist in Not. Seit ihrem erneuten Umzug geht Loretta dort jeden Tag einkaufen, doch die schon betagte Besitzerin des Geschäfts hat sich nun bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen. Gitti will erst nichts von einer Aushilfe wissen, denn schließlich stemmt sie schon seit zig Jahren alle Aufgaben im Laden selbst. Aber die Schmerzen und die Ärzte belehren sie eines Besseren: Gitti ist erst einmal ausgeknockt.

Ein wenig muss sich Loretta der Ladenbesitzerin schon aufdrängen, das geriet in der Summe für mein Empfinden doch ein wenig zu aufdringlich. Aber schließlich gewinnt sie Gittis Vertrauen, und mit jedem Tag fällt es dieser leichter, die angebotene Hilfe anzunehmen. Glücklicherweise gibt es noch eine junge Frau in der Nachbarschaft, die ebenfalls ihre Hilfe anbietet, und so hat auch Loretta irgendwann Feierabend. Anstrengend genug ist es ja, zumal es Winter ist, und je nach Witterung auch noch Schnee gefegt und gestreut werden muss.

Als dann eines Morgens eine Leiche vor dem Laden liegt und Gitti und Loretta beschuldigt werden, den Tod des Mannes durch Fahrlässigkeit verursacht zu haben, ist klar: hier gibt es einen neuen Fall! Denn Loretta weiß es besser, kann es allerdings nicht beweisen. Und die beiden maskierten Männer, die immer wieder um das Haus von Gitti herumschleichen, lassen die Situation noch bedrohlicher erscheinen. Als Gitti gesteht, dass der Schlüsselbeinbruch kein Unfall gewesen ist, sondern dass sie gestoßen wurde, ist klar: hier muss dringend gehandelt werden. Ermittlerkollege Erwin und der tatkräftige Frank stehen schon in den Startlöchern...

Loretta als Verkäuferin im Tante Emma Laden ist mal etwas anderes. Und einkaufen würde ich da auch sehr gerne. Der Ermittlungen zum Fall selbst gestalten sich diesmal allerdings reichlich zäh und unentschlossen, und wenn man beim Lesen mehr Ideen entwickelt als die Privatermittler, finde ich das ärgerlich und wenig glaubhaft. Gegen Ende nimmt die Dynamik dann endlich zu, die eingesetzten Mittel erinnern dabei allerdings teilweise an vorherige Bände der Reihe. Vielleicht ist es auch schwierig, sich immer neue und originelle Ansätze einfallen zu lassen, wenn es so viele Bände gibt?

Alles in allem eine nette Unterhaltung, aber für mich keine starke Folge der Reihe. Noch vier Folgen warten aufs Gelesenwerden, nach Band 15 ist Schluss. Ich bin gespannt, ob die letzten Bände mich wieder mehr mitreißen können?


© Parden