Rezension (3/5*) zu Bunburry - Vorhang auf für einen Mord von Helena Marchmont

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Beschaulicher Start in eine Cosy Crime Reihe...

Willkommen in Bunburry! Alfie McAlister - sympathisch, gutaussehend und Selfmade-Millionär - hat in dem malerischen Städtchen in den Cotswolds ein Cottage geerbt. Das kommt wie gerufen, will er London nach einer schlimmen persönlichen Tragödie doch so schnell wie möglich verlassen, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber von Ruhe und Abgeschiedenheit keine Spur: Kaum in Bunburry angekommen, steckt Alfie schon mitten in einem Mordfall. Denn Liz und Marge, zwei alte Ladys und die besten Freundinnen seiner verstorbenen Tante Augusta, verpflichten ihn kurzerhand dazu, sich mit ihnen auf die Suche nach dem Täter zu machen. Doch dann gibt es einen zweiten Toten und die drei Amateur-Detektive müssen all ihre Schauspielkünste aufbieten, um den wahren Mörder zu entlarven...

Eigentlich kannte er Tante Augusta kaum, und von ihrem Tod hat er lediglich durch ihr Testament erfahren. Plötzlich sieht sich der gusituierte Alfie McAlister im Besitz eines Cottages in einem kleinen Ort in den Cotswolds. Da er das Gefühl hat, eine Auszeit gebrauchen zu können, fährt er selbst nach Bunburry, um sich das Cottage anzusehen, um es anschließend verkaufen zu lassen. Doch es soll anders kommen.

McAlister wird im Ort aufs Herzlichste willkommen geheißen, und die Beileidsbekundungen zum Tod seiner Tante wollen nicht abreißen. Sehr beliebt war die alte Dame offenbar, und die beiden besten Freundinnen von Tante Augusta kümmern sich rührend um ihren Neffen. Und so beschließt Alfie, doch ein paar Tage länger in Bunburry zu bleiben als geplant. Verblüfft stellt er dabei fest, dass Liz und Marge auch echte Hobby-Detektivinnen sind, Miss Marple im Doppelpack.

Der Fall ist mehr als undurchsichtig - der Regisseur der ortsansässigen Theatergruppe ist tot aufgefunden worden. Während die Polizei von einem bedauerlichen Unfall mit Todesfolge ausgeht, haben Liz und Marge so ihre Zweifel. Als dann noch ein zweiter Mord geschieht, ist klar: hier ist etwas oberfaul! Doch wie kann man dem Täter auf die Spur kommen und ihn dann auch noch überführen? Eine wirklich vertrackte Angelegenheit...

Einen beschaulichen Start in eine Cosy Crime Reihe mit bekannten Zutaten präsentiert Helena Marchmont hier. Ganz groß geschrieben ist hier der Wohlfühlfaktor, die heimelige Atmosphäre und die freundlich-durchtriebenen Hauptcharaktere von Bunburry. Der Fall selbst erscheint hier dagegen eher nebensächlich und für mein Empfinden auch wenig spannend. In diesem erten Band der Reihe geht es wohl in erster Linie darum, die Charaktere kennen zu lernen und sich mit den örtlichen Gegebenheiten ein wenig vertraut zu machen.

Dass die Charaktere dabei noch ziemlich oberflächlich gezeichnet erscheinen, ist in meinen Augen nachvollziehbar. Das wird in den kommenden Bänden sicher noch tiefgründiger und facettenreicher. Alfie McAlister scheint beispielsweise von einem düsteren Geheimnis umweht zu sein, das sich sicherlich demnächst noch auflösen wird. Ich bin jedenfalls gespannt darauf, mehr darüber zu erfahren.

Die ungekürzte Hörbuchausgabe (3 Stunden und 46 Minuten) wird angenehm gelesen von Uwe Teschner, dem man das zwischenzeitliche Augenzwinkern geradezu anhört. Der Vortrag hat mir jedenfalls gut gefallen!

Ein unkompliziertes Hörvergnügen für zwischendurch, das neugierig macht auf die weiteren Folgen!


© Parden