Rezension (2/5*) zu Wenn du mich heute wieder fragen würdest: Roman von Mary Beth Keane

schokoloko30

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26. August 2020
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Großraum Bonn
Die lieben Nachbarn

Den Inhalt setze ich einfach mal voraus, sonst bitte Inhaltsangabe lesen vom Buch! Wichtig ich habe das Buch abgebrochen, möchte aber meine Meinung über diesen Schund kund tun!

Ich bin mit einer gewissen Skepsis an dieses Buch herangegangen. Erstens erinnert mich das Cover an eine amerikanische Kitschgeschichte und ich habe selten einen adäquaten Umgang über das Thema Depressionen, Schizophrenie u Vereinsamung im literarische Bereich gelesen.

Leider ist diese Geschichte ähnlich gelagert. Wie es so im Allgemeinen ist, steht Depresionen nicht für eine Erkrankung des Gehirnstoffwechsels sondern es ist ein Mangel an Disziplin und Willen, warum Menschen nicht mehr in der Lage sind sich selbst zu versorgen (d.h. regelmäßig duschen, Zähneputzen, essen u.ä.). In dieser Geschichte wird diese Frau als hochgradig unsympatisch dargestellt, was ja nicht schlimm ist. Mal mag man Menschen im Buch mal nicht. Der Mann schaut kontinuierlich weg wenn seine Frau wieder eine depressive Episode hat. Mit der Begründung, dass Mama halt "schwierig und sensibel sei". Der Junge, Peter, ist natürlich hilflos und achtet auf jede Verstimmung seiner Mutter. Schön und gut.

Die Nachbarn gegenüber werden als chaotischer liebenswerter Haufen dargestellt. Sie, die Mutter, ist einsam und etwas überfordert. Und Katie, die sich in Peter verliebt und umgekehrt ist so ein herzerfrischendes Kind, dass mir die Tränen kommen (Ironie zuende)

Was mir grundsätzlich bei dieser Geschichte nicht gefällt ist die stereotype Darstellung der Personen. Kein Mensch ist immer nur schlecht oder sensibel und reagiert über. Und kein Mensch ist immer nur "gut und lieb".

Darüber hinaus empfand ich den Sound oder die Erzählstimme kühl distanziert und wenig Empathie für die jeweilige Person. Sie zeigte Situationen wo der Leser sofort mit dem Urteil und der Verurteilung daher kommt. Viele Dinge können auch zwischen den Zeilen passieren. Aber leider nicht bei diesem Roman.

Auch der emotionale Zusammenbruch der fragilen Frau war so schlecht dargestellt. Wenn man selbst in diesem Bereich arbeitet, weiß man wie das passieren kann und geschieht. Es wirkte einfach nicht echt und glaubwürdig, sondern es war theatralisch.

Fazit:

Ein Buch, welches sich nicht glaubwürdig über das Thema Depressionen, Vereinsamung und psychischen Erkrankungen auseinander gesetzt hat und daher in meinen Augen nicht glaubwürdig ist!




 

RuLeka

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30. Januar 2018
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24.541
49
66
Schade. Ich habe es mir mal als gebrauchtes Buch gekauft, habe jetzt aber keine Lust mehr, das Buch zu lesen.
 

otegami

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17. Dezember 2021
1.881
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49
71
Schade. Ich habe es mir mal als gebrauchtes Buch gekauft, habe jetzt aber keine Lust mehr, das Buch zu lesen.
Ich würde es an Deiner Stelle lesen! Ich habe es nämlich mit 5 Sternen bewertet - setzte allerdings auch ganz andere Schwerpunkte! ;)
Hier ein Teil daraus:
'Es geht um Schuld, um Verletzungen (nicht nur sichtbare), aber auch um Verzeihen und Nachsicht. Der Roman erzählt von Höhen und Tiefen einer Ehe und dem Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Familie. Nein, kein Kitsch, kein Schmalz, sondern Ehe und Familie, wie sie in all ihren Facetten stattfindet.

Dabei schafft es die Autorin bestens zu unterhalten, zu berühren und dabei auch noch Hoffnung und Trost zu vermitteln. Ich bedauerte es sehr, als das Buch zu Ende war, empfehle es aus vollem Herzen und vergebe 5 von 5 Sternen!'
 
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schokoloko30

Aktives Mitglied
26. August 2020
296
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Großraum Bonn
Ich stehe auch mit dieser Meinung eher alleine da. Es ist fast gotteslästerlich meine Kritik, aber ich fand es einfach zu amerikanisch, zu stereotype Darstellung und wie gesagt ich habe es abgebrochen. Soweit wie Otegami gekommen ist, die Ehe mit den Höhen und Tiefen bin ich nicht gekommen.
Ich habe ab Seite 100 abgebrochen!
 
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