Rezension (2/5*) zu Stille blutet: Thriller von Ursula Poznanski

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Buchinformationen und Rezensionen zu Stille blutet: Thriller von Ursula Poznanski
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Wie oft kann man in dieselbe Falle tappen?!

Eine Nachrichtensprecherin kündigt vor laufender Kamera ihren Tod an und ist zwei Stunden später tot. In den folgenden Tagen kommt es zu weiteren Ankündigungen mit tödlicher Konsequenz, während unter dem Hashtag #inkürzetot Nachahmer:innen und Scherzbolde die Ermittlungen erschweren. Tibor Glaser, der Freund des ersten Opfers, wird schnell zum Hauptverdächtigem und versucht verzweifelt, den Fall selber aufzuklären, um seine Unschuld zu beweisen.

Der Schreibstil war eine böse Überraschung – eigentlich kann Frau Poznanski doch schreiben, aber dieser Thriller krankt an Plattitüden, unglaubwürdigen Zufällen und leblosen Formulierungen. Die Handlung liest sich unglaublich konstruiert, doch am Schlimmsten ist Protagonist Tibor. Er ermittelt, folgt einem Hinweis, stellt fest, dass der eine Falle war, die ihn nur schuldiger aussehen lässt … Und lernt nichts daraus. Dem nächsten Hinweis folgt er genauso blauäugig, läuft genauso unbedarft in die nächste Falle, und das zieht er gnadenlos noch ein paar Mal durch. Unverständlich bleibt, warum die Ermittler ihn nicht schon nach dem ersten Mal in Untersuchungshaft nehmen. Dazu kommt das Klischee “Ermittlerin ist neu im Team und muss sich gegen den frauenfeindlichen Platzhirsch durchsetzen”, ohne dass der Thriller da mal neue Impulse setzt oder es in irgendeiner Form aufbricht. Und zack, auf einmal ist der Fall gelöst, einfach so. Naja, wenigstens der Hauptfall – es gibt da noch den geheimnisvollen Dritten, der sicher in den nächsten Bänden wieder unheilvoll im Hintergrund wirken darf.

 
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