Rezension Rezension (2/5*) zu Jenseits des Himmels: Roman von Jennie Rooney.

leseratte69

Mitglied
27. Mai 2014
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Solingen
leseratte1969.blogspot.de
Reisebericht statt Roman

2,5 Sterne
Klappentext
Als Ursula Bridgewater, Tochter aus gutem Hause, im überreifen Alter von 25 Jahren von ihrem Verlobten sitzen gelassen wird, muss sie sich etwas einfallen lassen, denn die konventionelle Rolle einer Frau im viktorianischen England wird ihr nun nicht mehr zuteil. Sie entdeckt das Reisen für sich, besteigt als eine der ersten Frauen den Montblanc, fährt nach Ägypten und ins Heilige Land und etabliert sich als Reiseschriftstellerin. Als die neu gegründete Reiseagentur Thomas Cook eine Fahrt nach Amerika anbietet, ist sie sofort Feuer und Flamme.
Zusammen mit ihrer jungen Gesellschafterin Sally Walker besteigt sie ein Schiff in die neue Welt. Sally, Waisenkind und in einem Kloster erzogen, ist bei Weitem nicht so abenteuerlustig wie ihre Dienstherrin, doch verliebt sie sich in Niagara ausgerechnet in Toby O’Hara, der Ballonfahrten anbietet und an einer Flugmaschine bastelt. Sally steht Tobys Ideen anfangs skeptisch gegenüber, doch nach und nach entdeckt auch sie, gemeinsam mit Ursula, den Traum vom Fliegen ...
Ein eleganter, leichtfüßiger Roman über die Liebe und andere Höhenflüge, über die Pionierzeit der Fliegerei und über den Mut, die eigenen Ängste zu überwinden, um große Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.

Über die Autorin
Jennie Rooney, geboren 1980 in Liverpool, studierte Geschichte an der Universität in Cambridge und lehrte Englisch in Frankreich. Jetzt lebt sie in London und arbeitet dort als Anwältin.

Meine Meinung

Story
Zu Beginn des Buches hab ich mich leider etwas schwer getan, denn das Buch gleicht eher einem Reisebericht. Die Handlungsfäden werden aber schnell sichtbar. Das Buch hat sozusagen drei Hauptcharaktere und drei Handlungsstränge, die nacheinander zusammen fließen. Wir haben als erstes Ursula Bridgewater, eine 25. jährige Engländerin, die gerade von ihrem Verlobten verlassen wurde und ihren Verlust, durch Reisen in die weite Welt, verarbeitet. Ursula ist Tochter aus gutem Hause. Ihre Eltern sind tot und sie lebt mit ihrem älteren Bruder George zusammen. Ursula begibt sich mit dem Thomas Cook auf Reisen in die ganze Welt. Als Leser bekommt man dadurch viele Eindrücke und Bilder über die einzelnen Länder vermittelt, was ich eigentlich sehr interessant fand, aber auch etwas gewöhnungsbedürftig war. Die zweite Hauptcharaktere ist Sally Walker. Ein Waisenmädchen, das mit 17. Jahren als Gesellschafterin für Ursula angeheuert wird und mit ihr auf die Reise nach Amerika geht. Dort lernen wir den dritten Hauptcharakter des Buches, Toby O`Hara, kennen. Der die Leidenschaft des Fliegens von seinem Vater übernommen hat und mit seinem einzigartigen Fesselballon Flüge über die Niagarafälle anbietet. Dort führen alle Handlungsstränge zusammen. Leider fehlt dem Buch ein Spannungsbogen, den ich im gesamten Buch vergebens gesucht habe. Da das Buch mit gut 300 Seiten auch ziemlich kurz ist, kann sich die Geschichte nicht richtig entfalten. Wir reden hier von einem Zeitraum von 10. Jahren, der in diesen 300 Seiten verarbeitet werden soll, was der Autorin nur teilweise gelungen ist. Ich persönlich hätte mir weniger Reiseberichte gewünscht und dafür einen Spannungsbogen und um mehr über die Charaktere zu erfahren.

Schreibstil
Der Schreibstil ist eigentlich sehr einfach gehalten und leicht zu lesen. Die Autorin schafft es dem Leser durch ihre Worte, die Landschaften der fernen Länder vor Augen zu führen. Das Buch handelt über einen Zeitraum von 10 Jahren und hat sozusagen drei Handlungsstränge, die ungefähr nach der Hälfte des Buches zusammen geführt werden.

Charaktere
Leider kamen die Hauptcharaktere Ursula, Sally und Toby auf den 300 Seiten viel zu kurz. Sie waren mir zwar sympathisch, jedoch blieben sie die ganze Zeit etwas zu blass und unscheinbar. Das Buch geht mehr auf die Reisen mit Thomas Cook, als auf die Charaktere ein. Ursula ist für die damalige Zeit sehr selbstbewusst und zielstrebig, was ich eigentlich sehr an ihr mochte. Sally ist einfach die Unschuld in Person, man muss sie einfach mögen. Toby und seine Vergangenheit haben mich sehr interessiert. Durch ihn lernt man als Leser die ersten Versuche des Fliegens kennen, was eigentlich schon das spannendste an dem Buch war.

Mein Fazit

Ein interessantes Buch wenn man Reiseberichte mag, dem aber jegliche Spannung fehlte. Zudem war das Buch mit seinen knapp 300 Seiten zu kurz um all diese Eindrücke rüber zubringen und dann auch noch den Charakteren gerecht zu werden. Dennoch hat das Buch etwas an sich, was einem zum weiter lesen verleitet.
Ich gebe hier 2,5 von 5 Sternen. Macht euch doch selber ein Bild. Wenn ihr Reiseberichte mögt, wird euch das Buch bestimmt gefallen.