Rezension Rezension (2/5*) zu Frau im Dunkeln: Roman von Elena Ferrante.

nineLE

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4. November 2019
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Buchinformationen und Rezensionen zu Frau im Dunkeln: Roman von Elena Ferrante
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Goldene Himbeere ganz klar


Mein Fazit vorab: Das Geld sollte man sich wirklich sparen. Ich bin eigentlich grosser Ferrante Fan, finde sowohl die Themen als auch den Schreibstil fein, tiefgründig, lesenswert, stets rätselhaft, provozierend, immer... Bis jetzt!
Das vorliegende Werk, puh... Das Cover und das Papier sind gewohnt schön, es gibt ein Lesebändchen, gut, die Sprache ist Ferrantegemäß schön flüssig zu lesen... That's aber auch all.
Dass eine fast fünfzigjährige Professorin , die alleinstehend in den Strandurlaub reist um zu arbeiten/auszuspannen/raus zu sein und es stattdessen nötig hat, selbstgefällig über andere anwesende Strandgäste zu urteilen und einer Vierjährigen ihre heißgeliebte Puppe zu stehlen und sich daran ergötzt, ekelhaft. Mit eben solcher Leichtigkeit und Selbstgefälligkeit erzählt sie in ihrer Geschichte, dass sie ihre Kinder früher für ganze drei Jahre wortlos verließ, einfach so, aus purer Eigenliebe und weil sie sich doch lieber noch ein bisschen mehr entwickeln wollte und überhaupt ihren Mann sowieso ja nicht mehr so liebt... Sorry dafür fehlt mir leider vollkommen das Verständnis! Es gab ersichtlich in ihrer Reflexion weder Leidensdruck, noch Depression, die eine Begründung ansatzweise hätten nachvollziehbar machen können. Keine Geldsorgen, keine eheliche Gewalt, die man als Ursache ihres Verhalten hätte erkennen können, nö... nur Eigenliebe. Was will die Schriftstellerin denn damit ausdrücken, bitte? Dass es vollständig gleichgültig ist, Verantwortung zu haben für kleine Menschen, dass man auch eine Ehe, alles einfach aus einer bloßen Laune der Eigenliebe heraus einfach so hinter sich lassen kann, ohne Gewissenbisse, vollkommen frei... Nicht genug dessen, erhebt sich die Protagonistin dann auch noch über andere und verurteilt naserümpfend deren Verhalten (am Strand, in deren Fortgang im Leben, in deren Ehe, im Umgang mit ihren Kindern), wozu ihr in meinen Augen jedes "Recht" dazu abhanden gekommen ist. Dessen nicht genug, legt sie in der Geschichte fortwährend auch noch ihr Unverständnis über ihre schlechte Beziehung zu ihren Töchtern dar. Ernsthaft?!

Verstörend auch die Tatsache, dem kleinen Mädchen am Strand ihre Puppe zu stehlen und dies zu verschweigen und sich dann über die entsetzte Reaktion der Mutter, beim Mitteilen dieser Tatsache, auch noch zu wundern... Wo soll ich weiter machen, furchtbar! Ganz klar: KEINE Leseempfehlung, die Sterne sind lediglich der sprachlichen Gewandtheit der Autorin geschuldet und meinem Wissen, dass sie es besser kann!


von: Anna Albinus
von: Ayelet Gundar-Goshen
von: Jutta Mehler
 
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