Rezension (2/5*) zu Eine Liebe (Quartbuch) von Sara Mesa

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Keine Liebe

La Escapa heißt der Ort im spanischen Nirgendwo, in den Natalia nach einer Lebenskrise zieht. Das gemietete Haus ist baufällig, der Vermieter ein ausgesprochen unangenehmer Zeitgenosse. Ihre Pläne, Haus und Garten annehmlicher zu gestalten, zerschlagen sich bald, weil sie keine Energie dazu aufbringt. Als das Dach des Haues undicht wird, lässt sich Nat auf ein zweifelhaftes Angebot eines Nachbarn, den alle den „Deutschen“ nennen, ein.

Eine Liebe, so heißt der Roman der spanischen Schriftstellerin Sara Mesa. Die Protagonistin Natalia lässt sich auf eine ungesunde Beziehung mit einem Mann ein. Dabei geht es am wenigsten um Liebe, viel mehr um Obsession, Abhängigkeit und verkehrte Selbstwahrnehmung.

Sara Mesa kann schreiben und beschreiben. Das Dorf La Escapa lässt sich leicht vor Augen sehen, die einsame und trostlose Atmosphäre im Ort erkennen. Aber über ihre Protagonistin Natalia lässt sich viel zu wenig erfahren. Wenn nicht einmal die Autorin Interessa an ihrer Hauptigur zeigt, war für mich war diese Figur erst recht nicht greifbar und damit unbegreifbar.

In drei Abschnitte gegliedert gipfelt die Geschichte zum Ende in einer Katastrophe und löst sich mit einer Kalenderweisheit auf. Den sprichwörtlichen Schritt weiter lässt die Autorin für ihre Protagonistin leider nicht zu.