Rezension (2/5*) zu Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engel

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Buchinformationen und Rezensionen zu Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engel
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Buchtitel „Die Hafenärztin…“ verfehlt

Klappentext:

„Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist voller Hoffnung. Als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands hat sie gerade ein Frauenhaus eröffnet. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen Leid zugefügt wurde. Als die couragierte Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mitarbeiten will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun.



Da werden neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Leichen entdeckt. Anne ist erschüttert. Die Opfer hatten Kontakt zur neuen Frauenbewegung, so wie Anne selbst auch. Die Polizei spielt den Vorfall jedoch als Mord im Milieu herunter. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und gerät dabei in immer größere Gefahr.“





Mal wieder eine Ärzte-Story. Dieses Mal geht es um Protagonistin Anne Fitzpatrick. Diese kommt nach Jahren ihrer Abstinenz wieder zurück nach Hamburg. Sie ist Ärztin und als Leser erhofft man sich entweder Konfliktbewältigung der damaligen Zeit gegenüber Frauen in diesem Beruf oder zumindest Geschichten aus dem Klinikalltag. Was man aber hier vorfindet ist es etwas anderes. Selbstredend wird die damalige Zeit wieder recht stimmig beleuchtet aber das Thema „Hafenärztin“ verliert sich komplett. Da ich den nautischen Bereich sehr gut kenne, ist diese Bezeichnung eigentlich recht speziell gewählt aber sie erfüllt überhaupt nicht das vorgegebene Maß. Anne ist eher Kämpferin der Frauenrechte, der Frauenbewegung und weniger Ärztin. Der Mordfall lässt sie dann auch noch ein wenig zur Ermittlerin werden. Ich muss gestehen, hier ging dann alles irgendwie an mir vorbei und ich habe die Story auch nicht mehr ernst genommen. Entweder es geht um Medizin (von mir aus auch noch um Forschung) aber nicht noch um Morde und Politik. Die Stränge gehen hier einfach zu weit auseinander und der rote Faden verliert sich komplett.

Sprache und Ausdruck sind ok, aber nicht fesselnd genug für mich. Wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, hat man so einige Fragen bezüglich Anne aber diese werden nicht beantwortet.

Egal ob als Start für eine neue Buchreihe oder als Single-Part, diese Geschichte konnte mich nicht fesseln oder überzeugen. Vieles war zu ausschweifend und zu ausgedehnt und macht mit keine Lust auf den Nachfolgeband. Ich vergebe 2 von 5 Sterne.