Ein moderner Frauenroman?
Kurzmeinung: Keine Ahnung, was die Autorin mir erzählen will.
Drei Frauen in den Vierzigern schreiben sich in einem Gruppenchat prollige Nachrichten über ihre Befindlichkeiten. Niemand mache mir weiß, dass Frauen in den Vierzigern sich einer solchen vulgären Gassensprache befleißigen. Soll das lustig sein?
Ansonsten sind drei Frauen in Berlin miteinander befreundet: mehr oder weniger alleinstehend, widerstehen sie dem Drang, sich zu etablieren oder was man gemeinhin so nennt, fester Partner, festes Berufsbild, festes Einkommen, festen Wohnsitz, ein gediegenes Leben. Das wollen sie alles nicht. Warum, bleibt im Dunkeln.
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Es ist nicht ganz leicht, sich personell in diesem Roman zurechtzufinden, da die Autorin die Protagonistinnen nicht in üblicher Weise einführt, einen nach dem anderen, sondern alle drei FrauenNAMEN immer wieder im selben Satz vorkommen. Allmählich sortiere ich sie dennoch auseinander, Grit schläft verbotenerweise zur Zeit im Schrebergarten, ihr Hund Herr Trott ist vor kurzem gestorben, Charly ist die Promiskuitive, die nicht weiß, von wem sie schwanger ist und die sich wie ein Baby verhält, weil ihr Riesenhund Bubba kastriert werden soll, damit er aufhört, andere Hunde halbtot zu beißen und Kessie muss sich um ihre Mutter kümmern, die ins Pflegeheim kommt und wird Hundchen Pan von ihr übernehmen.
Diese Alltagsprobleme sind an und für sich schon nicht besonders spannend. Eine dialoglastige Romanführung macht es zudem quasi unmöglich, eine Innenschau der Protagonistinnen zu bekommen. Wie sind sie so geworden, wie sie geworden sind, was hat ihr Denken geprägt? Keine Ahnung. Sie sind wie sie sind. Und sie sind, wie sie selber zugeben, nicht besonders interessant.
Positiv: Eine Entwicklung der Protagonistinnen deutet sich zaghaft an, zu zaghaft, und das Cover ist wunderschön.
Fazit: Der LowerClassTalk durchgängig im Präsens dargestellt, lässt Tiefgang, Spannung und Sprachkunst vermissen und glänzt leider durch Vulgarität. Die Hundchen allein reißen es nicht raus. Ich bin maßlos enttäuscht und vermisse etwas, was sich Erzählkunst nennt.
Kategorie: Modernismus.
Kiwi, 2024
Kurzmeinung: Keine Ahnung, was die Autorin mir erzählen will.
Drei Frauen in den Vierzigern schreiben sich in einem Gruppenchat prollige Nachrichten über ihre Befindlichkeiten. Niemand mache mir weiß, dass Frauen in den Vierzigern sich einer solchen vulgären Gassensprache befleißigen. Soll das lustig sein?
Ansonsten sind drei Frauen in Berlin miteinander befreundet: mehr oder weniger alleinstehend, widerstehen sie dem Drang, sich zu etablieren oder was man gemeinhin so nennt, fester Partner, festes Berufsbild, festes Einkommen, festen Wohnsitz, ein gediegenes Leben. Das wollen sie alles nicht. Warum, bleibt im Dunkeln.
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Es ist nicht ganz leicht, sich personell in diesem Roman zurechtzufinden, da die Autorin die Protagonistinnen nicht in üblicher Weise einführt, einen nach dem anderen, sondern alle drei FrauenNAMEN immer wieder im selben Satz vorkommen. Allmählich sortiere ich sie dennoch auseinander, Grit schläft verbotenerweise zur Zeit im Schrebergarten, ihr Hund Herr Trott ist vor kurzem gestorben, Charly ist die Promiskuitive, die nicht weiß, von wem sie schwanger ist und die sich wie ein Baby verhält, weil ihr Riesenhund Bubba kastriert werden soll, damit er aufhört, andere Hunde halbtot zu beißen und Kessie muss sich um ihre Mutter kümmern, die ins Pflegeheim kommt und wird Hundchen Pan von ihr übernehmen.
Diese Alltagsprobleme sind an und für sich schon nicht besonders spannend. Eine dialoglastige Romanführung macht es zudem quasi unmöglich, eine Innenschau der Protagonistinnen zu bekommen. Wie sind sie so geworden, wie sie geworden sind, was hat ihr Denken geprägt? Keine Ahnung. Sie sind wie sie sind. Und sie sind, wie sie selber zugeben, nicht besonders interessant.
Positiv: Eine Entwicklung der Protagonistinnen deutet sich zaghaft an, zu zaghaft, und das Cover ist wunderschön.
Fazit: Der LowerClassTalk durchgängig im Präsens dargestellt, lässt Tiefgang, Spannung und Sprachkunst vermissen und glänzt leider durch Vulgarität. Die Hundchen allein reißen es nicht raus. Ich bin maßlos enttäuscht und vermisse etwas, was sich Erzählkunst nennt.
Kategorie: Modernismus.
Kiwi, 2024