Poesie für die Ohren - Bob Dylans Nobelpreisrede

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Als der Musiker Bob Dylan im letzten Jahr den Literatur-Nobelpreis für seine lyrischen Songtexte bekam, da war die Aufregung in der literarischen Welt erstmal groß.

Aber nicht nur die Vergabe, auch der folgende Umgang mit dem Preis war eher ungewöhnlich. Der Maestro meldete sich erstmal wochenlang nicht in Stockholm, was dort für Unmut sorgte. Dann erklärte er, dass er aufgrund vieler anderer Verpflichtungen leider keine Zeit habe nur wegen einer Nobelpreisverleihung nach Stockholm zu kommen.

Das Nobelpreiskomittee hatte dem Star aber auch klar gemacht: ohne Nobelpreislesung keinen Preis und auch kein Geld. Kurz vor Ablauf der Frist hat Bob Dylan jetzt seine Nobelpreisrede gehalten. Die Rede sei als Tondokument eingetroffen, bestätigte die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag.

Dylan spricht darin über Herman MelvillesMoby Dick", über Erich Maria RemarquesIm Westen nichts Neues“ und schließlich über Homers Odyssee. Wichtig sei nicht, was die Autoren erzählt haben, sondern wie sie es taten. Genauso sei das auch in seinen Liedern. Literatur und Musik seien letzlich beide Poesie für die Ohren.

Dylans Nobelpreisrede als Audio-Dokument findet ihr hier:

Die Rede als Textdokument
www.svenskaakademien.se: Nobel Lecture | Swedish Academy