Picknick mit Anna

Literaturhexle

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. 38 Ich sehe sie auch als Vier-oder Fünfjährige vor mir, mit ihren Eltern und Brüdern im Freibad, während ich ein paar Bäume weiter lagere. Sie sieht mich nicht........
Danke für die Aufklärung, das hatte ich dann wohl überlesen!
Befremdlich finde ich die Szene immer noch. Habt ihr schon mal ein kleines Mädchen so versonnen hinter einem Baum stehen sehen? Ich nicht. Und ich war oft im Freibad und ich habe eine Tochter und war oft mit Kindern zusammen.... Es bleibt für mich eine hochstilisierte Männer-Phantasie:p
 

parden

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Da bin ich bei dir. Im Kindergarten gehen Kinder völlig freizügig mit ihrem Körper um. Aber war Anna nicht schon 12 oder 13? Da wäre es dann keine kindliche Spielerei mehr. Sehr früh erfahren Kinder, was peinlich sein könnte und entwickeln ein Gefühl für Privatheit.
Nö, bei der Szene im Freibad war Anna 4 oder 5.
 

parden

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Wieder eine verstörende Geschichte - und ihr habt hier schon ausreichend etwas dazu geschrieben. Mir stellte sich nur die Frage, weshalb der Erzähler überhaupt aus dem Fenster schaute. Weil es eine Schreierei gab? Hätten da nicht noch mehr Nachbarn aufwachen müssen? Was für eine krasse Vorstellung, da jemanden wissentlich verbluten zu lassen... Als der Erzähler die Pistole rausholte, dachte ich ehrlich gesagt eher, dass er sich selbst erschießen wollte - auf die andere Möglichkeit kam ich erst gar nicht... So was.
 

kingofmusic

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Ich meine auch, dass er anfangs nicht eingriff, weil er ihr die "Strafe" gönnte, allerdings nicht mit der Gewaltbereitschaft ihres Freundes rechnete. Oder vielleicht doch?
Ich glaube schon, dass er wusste, wie gewalttätig der Freund sein kann; schließlich hatte er das schon am eigenen Leib erfahren. Mir kam schon der Gedanke, dass er nicht ihr Freund, sondern ihr Freier war...
 

kingofmusic

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Danke für die Aufklärung, das hatte ich dann wohl überlesen!
Befremdlich finde ich die Szene immer noch. Habt ihr schon mal ein kleines Mädchen so versonnen hinter einem Baum stehen sehen? Ich nicht. Und ich war oft im Freibad und ich habe eine Tochter und war oft mit Kindern zusammen.... Es bleibt für mich eine hochstilisierte Männer-Phantasie:p
Immer diese bösen Männer :rolleyes::D.
 

kingofmusic

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Wieder eine verstörende Geschichte - und ihr habt hier schon ausreichend etwas dazu geschrieben. Mir stellte sich nur die Frage, weshalb der Erzähler überhaupt aus dem Fenster schaute. Weil es eine Schreierei gab? Hätten da nicht noch mehr Nachbarn aufwachen müssen? Was für eine krasse Vorstellung, da jemanden wissentlich verbluten zu lassen... Als der Erzähler die Pistole rausholte, dachte ich ehrlich gesagt eher, dass er sich selbst erschießen wollte - auf die andere Möglichkeit kam ich erst gar nicht... So was.
Bei der Szene mit der Faszination, die der Revolver in ihm auslöst, musste ich spontan an
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kingofmusic

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Mit dem "Es gibt so viele Nachbarn, die was hätten hören und sehen MÜSSEN!" spielt Schlink glaube ich auf die Anonymität und ein altbekanntes Problem in solchen Wohnsiedlungen an, wie er sie hier beschreibt. Ein Thema, was mich regelmäßig auf die Palme bringt...:rolleyes:
 

SuPro

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Zumindest hätte es hierzulande "ein Geschmäckle" ;)
Nun kommt diese Familie aber aus Kasachstan. Offensichtlich wünschen sie sich für ihre Kinder eine gute Zukunft, legen auf Bildung wert, können diese aber nicht aus eigener Kraft gewährleisten.
Zunächst einmal war die Beziehung zwischen den beiden auch unverdächtig. Es hat sich nur etwas Ungesundes daraus entwickelt.
... ich empfand die Gefühle und Gedanken des Erzählers von Anfang an als auffällig und unangemessen.
 

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Es findet zwar kein direkter Missbrauch statt, aber die Gedanken des Erzählers sind für mich schon eindeutig zu viel um noch von reiner Nächstenliebe zu sprechen. Die Richtung die alles annimmt scharf an der Grenze.
Absolut. Er hat m. E. eine pädophile Neigung, die er (glücklicherweise) nicht auslebt...
 

SuPro

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Gekränkter älterer Mann, der feststellen muss, dass seine „ Eliza“, trotz all der hohen Kultur, die er ihr zukommen ließ, nicht die wünschenswerte Entwicklung genommen hat. Hätte ihm das Mädchen wirklich etwas bedeutet , hätte er sofort eingegriffen.
...man kann das auch andersrum sehen: nur wer einem wahnsinnig viel bedeutet, hat auch die Macht, einen so tief zu kränken und zu verletzen.
Das ist eine analytische Sichtweise, die zu seiner pathologischen pädophilen Veranlagung passen würde...
 

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Ich glaube nicht ungewöhnlich. Schon kleine Kinder erfahren ihren Körper und die Gefühle, die sie nicht benennen können. Mein kleiner Neffe (Kindergartenalter) spielte zum Entsetzen meiner Schwägerin auch an seinem Glied und reagierte auf das energische Verbot ganz unverständlich mit "das ist aber schön!"
... das ist völlig normal in einer bestimmten Entwicklungsphase und sollte keinesfalls verboten werden... es sollte ein empathischer Hinweis erfolgen, das lieber im eigenen Zimmer zu machen, wo man für sich ist.
Ich habe aber nicht genau mitgekriegt, wie alt Anna damals war...
 

SuPro

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Er will Anna eine Welt außerhalb der sehr engen Grenzen der Eltern zeigen.
...das wäre sehr ehrenvoll, aber ich befürchte, dass das nicht sein Hauptmotiv war. Ich glaube zwar auch nicht, dass er sich wirklich an Anna vergehen wollte, aber ich denke, er hat sie für seine Erregung und zur Befriedigung seiner latenten pädophilen Neigung benutzt bzw. missbraucht.
 

SuPro

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Danke für die Aufklärung, das hatte ich dann wohl überlesen!
Befremdlich finde ich die Szene immer noch. Habt ihr schon mal ein kleines Mädchen so versonnen hinter einem Baum stehen sehen? Ich nicht. Und ich war oft im Freibad und ich habe eine Tochter und war oft mit Kindern zusammen.... Es bleibt für mich eine hochstilisierte Männer-Phantasie:p
...die Szene ist sicherlich zugespitzt, aber durchaus in etwas abgemilderter Form vorstellbar. Ich denke, er hat sie beim Masturbieren beobachtet und es dann im Nachhinein in seiner Erinnerung und Phantasie aufgebauscht... was ja auch zu seiner pädophilen Neigung passt...
 

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... da bin ich mir eben auch nicht ganz sicher...wäre sie tatsächlich schon Pubertät, könnte das Bedeuten, sie würde mit ihren Reizen spielen und das könnte dann schon ein Hinweis auf die Lolita-Seite sein...
Das habe ich ähnlich empfunden, ich denke, dass ihr die Aufmerksamkeit des älteren Mannes gefallen hat, weil es auch sie erwachsener machte und eine bestimmte Grenze nicht überschritten wurde. Dann, unter Gleichaltrigen, war es ihr offensichtlich peinlich. Sie hat ihn ausgenützt, auch als Weg aus ihrem Umfeld, dass sie ihn dann noch erniedrigt hat, lag wohl an ihrer Unbekümmertheit.
 

RuLeka

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...man kann das auch andersrum sehen: nur wer einem wahnsinnig viel bedeutet, hat auch die Macht, einen so tief zu kränken und zu verletzen.
Das ist eine analytische Sichtweise, die zu seiner pathologischen pädophilen Veranlagung passen würde...
Dann habe ich das falsch formuliert. Hätte er das Mädchen als väterlicher Freund geliebt, wäre er, ohne nachzudenken, ihr zu Hilfe gekommen.