Panta rhei ... alles fließt

alasca

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Einige Pubertätsjahre lang meine absolute Leib- und Magenautorin. Ich muss die Bücher nahezu auswenig gekannt haben, so oft habe ich sie gelesen. So viel Liebe im Buch hat meine Mutter gerade so noch durchgehen lassen. ;)
Danke! Ich bin erleichtert. :D
 

GAIA

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Aber oft ganz unterhaltsam, vor allem der Schweizer Literaturclub.
Den finde ich sogar so klasse, dass ich, wenn gerade mal keine aktuelle Sendung zur Hand ist, per Mediathek die alten Sendungen „rückwärts“ nachschaue. So decke ich mittlerweile die komplette Palette bis ins Jahr 2016 zurück ab. Das ist der schöne Unterschied zu den Mediatheken der deutschen Öffentlich-Rechtlichen, die ja meist nur ein Jahr speichern. Erst kürzlich sah ich die Sendung, in der sowohl

als auch

besprochen wurden. Zwei meiner liebsten Bücher. Das hat mich dann ganz besonders gefreut und war mit dem zeitlichen Abstand auch mal ganz witzig zu schauen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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per Mediathek die alten Sendungen „rückwärts“ nachschaue. So decke ich mittlerweile die komplette Palette bis ins Jahr 2016 zurück ab
Das mache ich auch gerne. Es ist ganz spannend, die Diskussion zu verfolgen, wenn man das Buch schon selbst gelesen hat. Bei den aktuellen Sendungen ist das ja nicht unbedingt der Fall.
 

schokoloko30

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Ich fand Berte Bratt früher auch ganz toll. Jetzt kann ich nur mit dem Kopf schütteln über meinen Geschmack. Genau wie Du es sagst, wenn man Qualität schätzt hasst man Schrott!
 
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schokoloko30

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Was für ein Thema! Für mich ganz zentral. Meine Bücherwand - das bin ich. Meine Bücher - zeichnen meine mentale Entwicklung nach.

Ohne Bücher hätte ich meine Kindheit nicht überlebt. Immerhin habe ich Bücher geschenkt bekommen - solche, die man damals für 5 Mark in der Kaufhalle kaufen konnte, ich glaube, es war die Regenbogenreihe. An eins davon kann ich mich bis heute erinnern - handelte von einer Familie Bergbauern, die nach Kalifornien ausgewandert sind. Nur die beiden jüngsten Kinder haben sich verweigert und in einer Höhle überlebt - bis die gescheiterten Auswanderer wiederkamen. Tja.

Dann die Schneider-Bücher. Enid Blyton, Hanni und Nanni. Blitz, der schwarze Hengst. Dann kam der Bücherbus - meine Rettung, da muss ich 10 gewesen sein. Man durfte pro Woche 10 Bücher ausleihen, das tat ich jede Woche. Die Grischka-Reihe von René Guillot. Bis heute beeindruckt bin ich von Helen Griffiths, Gefährtin des Windes. Die Bibliothekarin drückte beide Augen zu, wenn ich ein Buch außerhalb der Altersgrenze lesen wollte. Berte Bratt, kennt ihr die Anne und Jess-Bücher? Furchtbar konventionell, aber ich mochte das. Irgendwann in die "richtige" Stadtbücherei. Hemingway. Carson McCullers. Angelique, alle Bände. Simmel, fast alle Romane. Utta Danella. Ja. Konsalik. Arrggh. Die Brontës, als Erstes Jane Eyre. Warum? Von meiner Patentante (Pastorengattin) habe ich einmal ein Buch geschenkt bekommen, Die Zwölf vom Dachboden. Zauberhaftes Buch, in dem es um die Zinnsoldaten von Branwell Brontë geht und die Heldin in Mr. Rochester verliebt ist, weil sie gerade Jane Eyre gelesen hat. Also mit 14 Jane Eyre als TB für 2 Mark vom Grabbeltisch bei Horten ergattert und in einer Nacht durch - danach Brontës komplett. Dann Jane Austen. Hesse. Heinrich Böll. Irmgard Keun. Science Fiction rauf und runter, von Stanislaw Lem bis Ursula K. LeGuin. Klassische Krimis in Serie. Dorothy Sayers. P. D. James. Ellis Peters, die Bruder Cadfael-Romane. Fantasy: Na klar, Die Nebel von Avalon, danach die Darkover-Romane. Allende, Das Geisterhaus. Und so weiter. Ich hab alles durch, jeden Trend mitgelesen und noch eins draufgesetzt. Dabei aber immer wählerischer geworden - ich glaube, je mehr Qualität man liest, desto weniger erträgt man Schrott. Ein Selbstläufer. Bei manchen Büchern, die ich früher mochte, traue ich mich nicht, sie nochmal zu lesen. Zum Beispiel Der Herr der Ringe. In dem habe ich mit zwanzig 2 Wochen lang GELEBT. Weiß der Geier, wie ich den jetzt fände ...

Die explizite Wende war mein erster Literaturkreis, ein privater in Köln, das ist jetzt 12 Jahre her. Ich habe mitgemacht, weil ich dachte, da kann ich mal mit anderen über meine Lektüren sprechen. Ja, das ging auch. Aber die lesen oft nur das Buch, das wir für diesen Monat ausgesucht haben. Und die restlichen lese ich dann doch wieder nur für mich. Aber immerhin ging es konsequent um Qualität. Um etwa die gleiche Zeit habe ich angefangen, Rezensionen zu schreiben. Dann kam der Litkreis des Literaturhauses Bonn dazu. Nochmal ein Quantensprung. Dann Lovelybooks, wasliestdu und nun - tadaaaaa! - WR. Und da ich seit zwei Jahren nicht mehr arbeite, breche ich alle Leserekorde. Sogar meine eigenen. Letztes Jahr habe ich 170 Bücher gelesen.

Wie wanda richtig sagt: Alles fließt! Übrigens korrekt mit ß, denn es ist ein scharfes s bei gleichzeitig langem Vokal ;-)
Ich kann mich in so vielen Dinge echt wiederfinden. Auf der anderen Seite Hut ab, was Du alles gelesen hast. Da bin ich wirklich beeindruckt. Herr der Ringe konnte ich mit den ellenlangen Sätze nichts anfangen. Und Ken Follet habe ich schon immer gehasst. Ich fand ihn stilistisch schon immer schlecht!
 

Naibenak

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Und Ken Follet habe ich schon immer gehasst. Ich fand ihn stilistisch schon immer schlecht!
:D Ich mochte damals sehr die Historienschinken "Säulen der Erde" und "Sturz der Titanen". Zwischendurch las ich noch was anderes, das ich furchtbar fand (Kinder von Eden, oder so ähnlich) und dann: "Winter der Welt" - das war der Punkt bei mir, als ich Follett überdrüssig wurde und mich von ihm getrennt hab :rofl:p Eine Zeit lang konnte ich dieses Liebe-Intrigen-Gedöns ertragen, vorallem, wenn es mit guten, interessanten geschichtlichen Hintergründen wett gemacht wurde. Aber dann war auch mal Schluss :helo
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ken Follett schreibt so herrlich konvenionell. Ich habe früher viel von ihm gelesen. Die Säulen der Erde, die Pfeiler der Macht, die Brücken der Freiheit,...
Ich fand das richtig gut. Unser Sohn liest gerade Kingsbridge im Original- er hat ewig nichts Freizeitliches gelesen und es gefällt ihm auch.
Meiner Meinung nach ist das die Art Literatur, die ich hinter mir gelassen habe. Ich will es nicht Schrott nennen, aber diese Schmöker werden in der Schreibstube nach festem Muster verfertigt. Die Figuren klar aufgeteilt in Gut und Böse. Es braucht Drama, Gefahr und Liebe.... Im Hintergrund historisches Setting. Ähnlich schreiben auch Peter Prange und viele, viele andere (Frauen auf dem Cover). Glaube ich wenigstens. Gelesen habe ich die Frauencover noch nicht, kenne aber einige, die sie schätzen.
 
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Naibenak

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2. August 2021
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Ach ja, Die Pfeiler der Macht... das war eines meiner ersten Folletts :D Mochte ich auch sehr damals! Gefahr und Liebe... an sich ja nicht so schlimm. Mit der Zeit aber echt furchtbar waren für mich die ewigen Intrigendramen :rolleyes:. Anfangs noch okay, später dann nix mehr für mich :grinning
 

alasca

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13. Juni 2022
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Ken Follett schreibt so herrlich konventionell.
Ja, er ist ein guter Handwerker! Auch bei den Autoren gibt es Handwerker und Künstler. Die Künstler benötigen ebenso handwerkliche Fähigkeiten, nur ihre Virtuosität ist größer und der Mut, die Regeln zu brechen.

Ich habe von Follett drei oder vier Bücher gelesen, dann wurde es mir langweilig. Aber dennoch ist er ein achtenswerter Schriftsteller, der vielen Menschen Freude bereitet. Und er recherchiert sehr genau. Deshalb kann man seine Bücher durchaus mit Gewinn lesen.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich habe hier bestimmt mein Leseleben schon mal referiert.
Ich lese, seit ich lesen kann, was schon einige Zeit vor der Einschulung der Fall war - ich erinnere mich, dass ich ein Jahr früher eingeschult wurde und dafür eine Lese- und Schreibprüfung ablegen musste - ich erinnere mich sogar, dass ich u.a. das Wort "Mond" an die Tafel schreiben sollte und es mit T schrieb. Aber im großen ganzen war ich wohl ganz gut bei dieser Prüfung, da ich dann mit fünf in die Schule kam.
Ich habe als Kind so viel gelesen, dass meine Eltern sich schon Sorgen machten. Ich las nicht nur, sondern schrieb auch reihenweise Oktavheftchen mit erfundenen Geschichten voll. Als ich ins Gymnasium kam, holte ich mir den Bücherbedarf aus der Bibliothek, denn die lag praktischerweise gleich daneben. Anspruchsvoll war ich nicht und las mich durch Marie Louise Fischer, Hedwig Courths-Mahler und ähnlichen Krams. Ziemlich früh ging ich auch an den Bücherschrank meiner Eltern, und da die eine ganze Sammlung Dünndruck-Klassiker in Frakturschrift hatten, konnte ich auch diese schon früh lesen. Ich kann mich erinnern, dass ich mich in der sechsten und siebten Klasse mit Begeisterung durch alle frühen Lustspiele von Lessing gelesen habe, die wirklich urkomisch sind. Es war aber auch vieles unter meinen Lektüren, was ich noch gar nicht richtig verstand, wie Balzacs "Tolldreiste Geschichten" zum Beispiel.
Mein älterer Bruder sammelte damals Sci-Fi-Taschenbücher, und die las ich auch alle, so komische Titel wie "Der unheimliche Besuch aus dem All", "Das brennende Labyrinth" und "Die Waffenhändler von Isher". Vielleicht kommt von daher meine spätere Vorliebe für Phantastik.
Na ja, ich will nicht alles hier ausbreiten, was ich gelesen habe. Ich hatte eine Phase, in der ich nur Krimis las (auch Sjöwall/Wahlöö und Kemelman), eine Stephen-King-Phase und eine Fantasy-Phase. Letztere ging allerdings schnell vorbei. Herr Hase hortet noch ein ganzes Regal voll Fantasy, einiges davon ist auch nicht schlecht - ich erinnere mit an ein paar blumige Weltraumgeschichten von Samuel Delaney, die ich nicht missen möchte. Inzwischen bevorzuge ich, wie oft erwähnt, Realphantastik.

Ich steigere mein Lesetempo von Jahr zu Jahr. Mittlerweile ist mir das Lesen fast schon wichtiger als alles andere. Im Gegensatz zu früher lese ich jetzt aber quasi mit Konzept, versuche meine Lektüren etwas zu planen, vor allem auch modernere Sachen zu lesen und nicht das alte Zeug immer und immer wieder. Aber es gibt Bücher, die ich unzählige Male gelesen habe und immer wieder vornehme. Das müssen nicht mal unbedingt besonders "gute" Bücher sein oder Bücher zu besonders interessanten Themen; oft ist es einfach eine gewisse Art des Erzählens, die mich stark anspricht. Das gilt besonders für Sigrid Undset, Gottfried Keller und Jakob Wassermann, aber auch andere.