Dickens galt ja als Trivialliteratur. Damals. Auch nicht mehr wirklich vorstellbar.
Ansonsten entstammt er einer ehrwürdigen Tradition. Jonathan Swift ist eine Art Satiriker und Gullivers Reisen eigentlich eine Gesellschaftskritik.
Spannend an dieser ganzen Sache ist vor allem, dass dieser sozialkritische Ton aus einem calvinistischen Staatsdenken kommt: der Mensch schließt zwei Verträge ab, einmal mit Gott und einmal mit dem Monarchen. Der Vertrag mit Gott gilt als höher und verpflichtet den Menschen zum Widerstand gegen den Monarchen, wenn dieser nicht im Sinne Gottes handelt. Im 18. Jahrhundert wurde dieser Gottesvertrag dann durch den Naturvertrag ersetzt (Locke und Rousseau) und damit durfte man dem Staat Widerstand leisten, wenn er gegen die Natur des Menschen ging.
Das hat dann auch Schriftsteller wie Dickens geprägt. Oder Balzac, Zola, Heine, Büchner.