Nachwort und FAZIT

Literaturhexle

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2. April 2017
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Wie hat euch der Roman als Ganzes gefallen? Brachte das Nachwort von Michael Connelly weitere Erkenntnisse? Hier ist Platz für euer Fazit:)
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Das Nachwort fand ich okay, aber gerettet hat es das Buch auch nicht. Für mich ist das Buch wie "hinter den Kulissen" von Hollywood: mehr Schein als Sein. Hat gute Momente, keine Frage, aber nix für die "Öfter"-Konsumierung. Wird wohl mein erster und gleichzeitig letzter Chandler gewesen sein. :cool:
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Das Nachwort fand ich sehr interessant. Auch für Connolly ist das 13, Kapitel ein Schlüsselkapitel. Ich hatte es in meinem Beitrag zum 2. LA auch so beschrieben.

Marlowe ist ein desillusionierter Mann, er hat zuviel gesehen. Zu viel Elend, zu viele korrupte Bullen, zu viele Trinker und Süchtige, die ganzen Verlierer eben, die im Schatten der Glitzerfabrik leben.
Aber er hat sich ein Berufsethos bewahrt, auch wenn er manchmal hart an die Grenze kommt.

Vielleicht ist die "Kleine Schwester" nicht der beste Einstieg gewesen, aber erstmal werde ich den "Großen Schlaf" auf die lange Bank schieben.

Ich werde mal sehen, ob ich in der Stabü die alte Übersetzung finde und mal reinlesen. Denn an der Sprache hatte ich nicht viel Freude, obwohl einige Sätze und Abschnitte sehr gut waren.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Mein Jahreshighlight wird „ Die kleine Schwester“ auch nicht werden, weil ich mittlerweile weniger Interesse an Krimis habe. Doch manche Kritikpunkte hier kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann einem Apfel nicht vorwerfen, dass er nicht wie eine Orange schmeckt.
Ihr seid wahrscheinlich mit falschen Erwartungen an das Buch herangetreten. Marlowe ist keine realistische Figur, sondern ein Kunstprodukt, genau wie die anderen Figuren auch. Chandler überzeichnet, kontrastiert, um seine Kritik deutlich zu machen. Und er ist berühmt für seine Dialoge, die viele Leser genießen. Aber das ist halt Geschmacksache.
Das Nachwort von Michael Connolly zeigt, welche Bedeutung Chandler für seine „ Nachfahren“ hat. Viele schreiben in seiner Tradition weiter.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Ihr seid wahrscheinlich mit falschen Erwartungen an das Buch herangetreten. Marlowe ist keine realistische Figur, sondern ein Kunstprodukt, genau wie die anderen Figuren auch. Chandler überzeichnet, kontrastiert, um seine Kritik deutlich zu machen. Und er ist berühmt für seine Dialoge, die viele Leser genießen.

Das ist gut möglich und im Grunde ist jeder Krimi ein Kunstprodukt. Zeigt mir einen realen Kriminaler, der wie im Buch ermittelt.:)
Die Dialoge sind natürlich, wie auch das ganze Buch Geschmackssache und je vielfältiger der Lesegeschmack umso besser.
Allerdings finde ich, dass sich der Stil - Klassiker hin oder her - ein wenig überlebt hat.
Unbestritten ist aber der Einfluss den Chandler auf das Genre hatte und deshalb war es eine gute Abrundung für mich, ihn zu lesen
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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Ich war froh, dieses Buch mit euch gemeinsam zu lesen. Zweifellos hat Chandler mit Marlowe, den ich bisher nur durch den Song von Heinz Rudolf Kunze kannte, wichtige Grundlagen für die Kriminalliteratur gelegt. Das kann ich durchaus anerkennen. Dennoch haben sich für mich die schnoddrige Art, die Metaphern, die anlehnungsbedürftigen Frauen, die Dialoge mit der Zeit abgenutzt. Ich hätte mir gewünscht, Marlowe hätte uns stärker an seiner Ermittlungsarbeit teilhaben lassen.
Ich habe die große Lesefreude nicht empfinden können. Ein Naja-Buch sozusagen.
Hier sie Rezension:
https://whatchareadin.de/community/...wester-von-raymond-chandler.24100/#post-96905
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ich werde mal sehen, ob ich in der Stabü die alte Übersetzung finde und mal reinlesen. Denn an der Sprache hatte ich nicht viel Freude, obwohl einige Sätze und Abschnitte sehr gut waren.

Die ursprüngliche Übersetzung zu lesen oder es mal im Original zu versuchen, habe ich auch überlegt. Leider hat der Tag nur 24 Stunden und arbeiten muss ich nebenbei auch noch.

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie fällt es so in die Kategorie nicht schlecht.
 

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
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Reaktionen: kingofmusic

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Mein Jahreshighlight wird „ Die kleine Schwester“ auch nicht werden, weil ich mittlerweile weniger Interesse an Krimis habe. Doch manche Kritikpunkte hier kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann einem Apfel nicht vorwerfen, dass er nicht wie eine Orange schmeckt.
Ihr seid wahrscheinlich mit falschen Erwartungen an das Buch herangetreten. Marlowe ist keine realistische Figur, sondern ein Kunstprodukt, genau wie die anderen Figuren auch. Chandler überzeichnet, kontrastiert, um seine Kritik deutlich zu machen. Und er ist berühmt für seine Dialoge, die viele Leser genießen. Aber das ist halt Geschmacksache.
Das Nachwort von Michael Connolly zeigt, welche Bedeutung Chandler für seine „ Nachfahren“ hat. Viele schreiben in seiner Tradition weiter.
Das kann ich so unterschreiben.
Für mich ist das Krimigenre einfach nicht mehr so sehr im Fokus wie vor Jahren, allerdings ist Raymond Chandler mehr als ein einfacher Krimischreiberling.
Ich mochte das Buch, und wenn ich bedenke, dass es eben ein Klassiker dieses Genre ist, dann hat es meine vier Sterne mehr als verdient. Und ich werde definitiv alle anderen Neuübersetzungen des Diogenes Verlag lesen, denn meine zwei Favoriten der Romane um den Privatschnüffler waren bisher noch nicht dabei...

Hier meine Rezension, danke an den Verlag und an die Orga, dass ich das Buch lesen durfte.