Nachwort und FAZIT zu "Melnitz"

Literaturhexle

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2. April 2017
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So, jetzt bin ich auch zum zweiten Mal durch, inklusive Nachwort, das ich zum ersten Mal las. Ich kann mich euren Hymnen nur anschließen. Lewinsky spannt einen weiten Bogen über 3 Generationen und rund 75 Jahre. Seine Figuren haben viele Seiten, einzig Mimi ist ein bisschen Schablone - andererseits kenne ich genau solche Menschen auch im wahren Leben, solche, die nur ihre eigene Wahrheit kennen und sich darin hervorragend weltfremd einrichten.
Seine Sprache ist facettenreich: sachlich, traurig, humorvoll, gewitzt, ironisch,...
Er kann es einfach, ist ein Magier der Sprache. Das jüdische Leben, seine Riten wurden wunderbar in die Handlung eingeflochten, man wird beim Lesen nicht dümmer.

Melnitz selbst sehr ich als wunderbares Stilmittel. Dass die schaurigen Kriegsjahre nur gestreift werden, verstärkt die Qualität des Romans. Wir bleiben in der neutralen Schweiz, können als Leser die Leerstellen selbst mit Hintergrund füllen.

Ich freue mich, dass ihr alle so angetan von diesem Werk seid, das ich wie gesagt schon vor ein paar Jahren kennenlernen durfte, jedoch auch bei der Zweitlektüre keine Minute langweilig fand. Ich liebe die handlichen, wertig aufbereiteten Diogenes-Ausgaben und freue mich, diesen Jahrhundertroman nun mein eigen nennen zu dürfen:).
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Den Roman habe ich vor über 20 Jahren schon einmal gelesen; trotzdem habe ich bei dieser Leserunde mitgemacht.
Aus drei Gründen:
Zum einen freute ich mich auf die Zweitlektüre, denn ich war damals völlig begeistert von diesem Buch.
Zum anderen ist der Austausch hier immer fruchtbar, zeigt neue Aspekte, auf die ich allein nicht gekommen wäre.
Außerdem wollte ich meine in die Jahre gekommene Bertelsmann- Ausgabe gegen diese schön gemachte Diogenes- Ausgabe austauschen.
“ Melnitz“ ist ein Schmöker im besten Sinn, Unterhaltung vom Feinsten. Man liest die ca. 900 Seiten und wünscht, das Buch möge nie aufhören.
Ein 6 - Sterne- Roman!
Hier nun auch meine Rezension: