Für mich war die editorische Notiz wesentlich wichtiger, als das Nachwort des Schriftstellers Ernst Weiß. Ich konnte nicht herausfinden, ob es von dem Schriftsteller Ernst Weiß ist, schon auf Grund der unterschiedlichen Schreibweise des Familiennamens, aber auf Grund der Art sich auszudrücken passt es für mich in die Zeit vor etwa neunzig Jahren. Für mich war es ein Ausflug in klassische Literatur und so habe ich es auch gelesen. Die Erzählung spiegelt die Einstellung und das Wissen der damaligen Zeit wider und Joseph Conrad geht durchaus kritisch mit seiner Zeit und seinen eigenen Erfahrungen um, gleichzeitig ist es eine spannende Abenteuergeschichte, ein Abenteuerroman, wie sie damals geschrieben wurden, mit einem Schwerpunkt auf das Verhalten der Menschen. Die Kritik des nigerianischen Schriftstellers Chinua Achebe ist aus moderner Sicht nachvollziehbar, aber auch diese Einschätzung wurde siebzig Jahre nach dem Entstehen der Erzählung geschrieben. Hatte Joseph Conrad nur auf Grund seiner Reisen in den Kongo die Zeit, echte Einblicke zu bekommen, tiefere, als in seiner Erzählung geschildert, die zwar autobiografische Hintergründe hat, aber ja aus Sicht von Marlow geschildert wird, dessen Reise nur eine kurze war und sein Aufenthalt in der Station ein noch kürzerer. Wie gesagt, die editorische Notiz ist für mich sehr wichtig, aber ich bin froh, dass der deutsche Text dieser Ausgabe sehr nahe am englischen Original der Zeit um 1899, 1902 gehalten wurde.