Nachwort und Editorische Notiz

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
ich bin durch mit dem Roman und habe es genossen, diese personelle Vielfalt in dieser historischen Situation mit den sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen und Reaktionen/Einstellungen auf die perverse Gesellschaftliche Situation im Land vor Augen geführt zu bekommen. Das Nachwort hat mich dann nochmal das Geschehen und die literarische Darstellung sehr viel besser einordnen lassen. Die konzentrierte, zeitlich reduzierte Darstellung der so besonderen haitianischen Revolution und die personelle Auswahl, die mehr als deutlich macht: Das ist keine Gesellschaft des Schwarz oder Weiß, die uns Vieux-Chauvet hier schildert, sondern da gibt es enorm viele Abstufungen und Zwischentöne. Und damit ist nicht etwa die Hautfarbe der Akteure gemeint, sondern deren Haltung und deren Lebensweise. Bunt und lebhaft, so führt uns die Autorin durch diese so besondere Zeit und diese so besondere historische Konstellation. das alles sehr gut auf den Punkt gebracht vom Autoren des Nachwortes!
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Das Nachwort hat mir sehr gut gefallen, beleuchtet es doch die Hintergründe und (vielleicht auch) Absichten, die Marie Vieux-Chauvet mit diesem Roman beschreiben wollte. Über die Geschichte Haitis weiß ich wenig bis nichts, bis jetzt ist dieser Staat leider nur in Verbindung mit verheerenden Naturkatastrophen in mein Bewusstsein geraten. Dass es die erste schwarze gelungene Revolution dort gab, wusste ich auch nicht. Erst kürzlich ist eine Biografie in meinen Fokus (und auf meine Wunschliste) geraten, die ich thematisch sehr interessant fand und nun zufällig das gleiche Ereignis (natürlich aus anderer Sicht) beschreibt
 

Lesehorizont

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29. März 2022
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Mainz
So, Nachwort ist nun auch gelesen. Es ist recht informativ, um noch mehr Klarheit über die Situation Haitis zu gewinnen sowie den Stellenwert der literarischen Werke von Marie Vieux-Chauvet zu verstehen.
Es ist auch nochmal deutlich geworden, dass es nicht um klare Rasseneinteilungen geht; interssant sind hier die vielfältigen Abstufungen, Differenzierungen und Zwischentöne.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Nun habe ich das Nachwort ein zweites Mal gelesen, als Vorarbeit zur Rezension.
Hier wird die literarische Bedeutung der Autorin herausgearbeitet. Mir wurde da mal wieder bewusst, was für einen kleinen Ausschnitt der Weltliteratur wir hier überhaupt kennen. Obwohl ich immer versuche, über den Tellerrand der europäischen und englischsprachigen Literatur hinauszublicken, war mir der Name Marie Vieux- Chauvet vorher kein Begriff ( also bevor hier in unserem Kreis was von ihr gelesen wurde. „ Töchter Haitis“ steht noch ungelesen im Regal). Dabei gilt sie „ als eine der wichtigsten und innovativsten Stimmen der haitianischen Literatur.“ Interessieren würde mich nun von ihr „ Liebe, Wut und Wahnsinn“. Vielleicht veröffentlicht der Manesse - Verlag weitere Bücher von ihr.
Auch wird im Nachwort sehr genau auf den Inhalt des Romans eingegangen und auf die gesellschaftlichen Bedingungen in Haiti. Hier besonders auf die verschiedenen Hierarchien, die sich nicht einfach mit „ Weiß und Schwarz“ erklären lassen.
Hier haben wir es mit einem Nachwort zu tun, das äußerst informativ und hilfreich ist. Dasselbe gilt für die „ Editorische Notiz“.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich hatte gehofft, dass uns in dem Nachwort die Autorin näher gebracht wird, und wie der Roman in die politische Situation zur Zeit seiner Entstehung einzuordnen ist. Meine Hoffnung wurde erfüllt, die Erklärungen waren hochinteressant und lassen mich vieles in einem anderen Licht sehen. Marie Vieux-Chauvet hat diesen Roman verfasst, als sie noch in Haiti gelebt hat, unter einem Regime, das sicher nicht zimperlich mit seinen Kritikern umgegangen ist. Vielleicht hat die Autorin versucht, über ihre Kritik einen Schleier zu legen, indem sie ihrem Roman ein paar seichte Einheiten verpasst hat.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich kann mich euch hier nur anschließen: selten so ein sinnvolles, informatives und erklärendes Nachwort gelesen. Dadurch lässt sich der Kontext des Geschehens, der Hintergrund, wie die Autorin überhaupt zu dem Stoff gekommen ist, den sie beschreibt, in die Historie einordnen. :cool:
 
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