"NACHWORT" sowie FAZIT zu "Eine Laune Gottes"

Sassenach123

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Im "besten Falle" setzt dort dann nämlich auch wieder das typische Verhalten der Mutter ein und sie schnappt sich ihre andere Tochter und versucht sich an sie und die Enkelkinder zu binden
Bei dem wenigen was wir über Stacy wissen, gehe ich eher davon aus, dass sie so etwas gar nicht mit sich machen lassen würde. Aber wer weiß, vielleicht wird der dritte Roman bereits übersetzt und wir erfahren wie Margarete Laurence darüber denkt
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Aber seine Verpflichtungen als Kind kann man dann nicht einfach abstellen.
Das gefällt mir an diesem Ende. Rachel ist zwar auf dem Weg ein selbstbestimmtes Leben zu führen, doch sie ist sich dieser Verpflichtung bewusst und nimmt sie wahr. Sie hat vor sich um die Mutter auch weiterhin zu kümmern, nur halt ohne dieses ewige Gegängel
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Zwischendrin hatte ich kurz die Befürchtung, dass mir die Sorgen und Ängste von Rachel nicht genügen könnten um langfristig begeistert und ergriffen zu sein. Doch die weiteren Geschehnisse, die vermeintliche Schwangerschaft, die Krebserkrankung, und das überraschende Ende haben mich dann doc überzeugen können.
Das einzige Manko ist, dass ich unbedingt erfahren möchte, wie es für Rachel weitergehen wird, und es noch nicht mal sicher ist, ob die Fortsetzung in Deutschland erscheinen wird. Also liebe @Literaturhexle , ich hoffe du kannst etwas in Erfahrung bringen, die Idee, beim Verlag nachzufragen finde ich hervorragend;)
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Das einzige Manko ist, dass ich unbedingt erfahren möchte, wie es für Rachel weitergehen wird, und es noch nicht mal sicher ist, ob die Fortsetzung in Deutschland erscheinen wird.
Denk daran, es ist keine "Fortsetzung". Nicht, dass du dich zu früh freust.
"Ihre bedeutendsten fünf Prosawerke sind jedoch in Kanada in der fiktiven Stadt Manawaka angesiedelt" (Zitat Verlag) und in einem dieser Romane soll Stacey vorkommen. Wenn aber die Romane in Manawaka angesiedelt sind, wird die Geschichte höchstwahrscheinlich nicht an der Westküste im Erwachsenenleben von Stacey (oder nur nebenher) spielen. Die Wahrscheinlichkeit empfinde ich als höher, dass es eher ihre Kindheit und Jugend in Manawaka betreffen wird. Das ist aber nur Spekulation aufgrund der mir bekannten Informationen. Ich will also deine Hoffnung nciht vollkommen ausbremsen. ;)
 

Literaturhexle

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Die Wahrscheinlichkeit empfinde ich als höher, dass es eher ihre Kindheit und Jugend in Manawaka betreffen wird.
Deine Überlegungen sind sehr gut nachvollziehbar. Ich habe nie an eine Fortsetzung gedacht, muss ich sagen, weil das Ende zu gekonnt konzipiert ist und den Denkapparat des Lesers anwirft. Es soll bewusst offen gehalten werden.

Man denke an Kent Haruf: alle Romane spielen in Kent, jeder hat seinen eigenen Fokus, manche Figuren darf man wiedertreffen, erfährt auch manchmal nebenbei, wie es ihnen ergangen ist. So könnte ich es mir bei Laurence auch vorstellen.
 

GAIA

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Man denke an Kent Haruf: alle Romane spielen in Kent, jeder hat seinen eigenen Fokus, manche Figuren darf man wiedertreffen, erfährt auch manchmal nebenbei, wie es ihnen ergangen ist. So könnte ich es mir bei Laurence auch vorstellen.
Ja, das ist ein sehr guter Vergleich! Da hat man dann auch immer mal wieder eine Person "wiedergetroffen", bei der man dachte: Moment, dich kenne ich doch! Ein kurzer Einblick in deren Leben aber das Gesamtbild (vielleicht auch anders, als es ursprünglich erdacht wurde) entsteht dann bei den Leser:innen.
 

luisa_loves-literature

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Zum Nachwort von Margaret Atwood: wie soll man jetzt noch eine Rezension schreiben...da steht doch schon alles, was gesagt werden kann und muss :D
Allerdings muss ich das Nachwort definitiv wieder vergessen haben, bis ich die Rezension schreibe, da Atwood das Buch einfach mit so passenden Worten beschreibt.
Genau! Absolut!
Das Fazit zu diesem Buch könnte meinerseits recht kurz ausfallen: WOW.
Auch da: 100% Zustimmung!
Ein Scherz Gottes hat eine andere Bedeutung als „ Laune“.
Ja, das finde ich auch. Ich hatte das im letzten Leseabschnitt schon erwähnt, ich finde die "Laune" auch ungünstig, weil der amüsante Aspekt des Scherzes, des Witzes fehlt. Außerdem schwingt im "jest" auch immer der "Hofnarr" mit, der "jester", der unter sehr viel Witz die Wahrheit verbirgt und äußert.
 

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Literaturhexle

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luisa_loves-literature

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Wir kennen das Buch. Da brauchen wir den Film nicht
Stimmt! Aber ich habe ein Faible für Literaturverfilmungen - bin immer sehr angetan (oder auch nicht ;) ) davon, wie ein Text für die Leinwand interpretiert wird.
Ich schaue auch Filme und Serien eigentlich immer wie ich ein Buch lesen würde :D - das ist so mein Steckenpferd! Da gibt es so tolle Sachen!
 

Naibenak

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Mein spontanes Fazit:
Welch ein grandioser und zeitloser Roman! Ein wirklich tolles Stück Literatur, das wir hier neu erleben durften, obwohl es schon so alt ist. Ich bin dem Eisele-Verlag sehr dankbar, dass er dies möglich gemacht hat. Eine Autorin, die ich bisher überhaupt nicht kannte, und die doch so viel zu sagen hat. Nicht nur, dass sie es versteht, mitreißend zu erzählen. Sie geht dabei sehr tief in die Psyche der Menschen, sie scheint sich wirklich gut auszukennen. Durch die unglaubliche Empathie der Autorin, gelingt es ihr, dass ich mich tatsächlich in jeden der Charaktere ein Stück weit hineinversetzen kann. Ich sehe bei allen die verschiedensten Seiten ihrer Persönlichkeit und empfinde bspw bei der Mutter neben großer Abneigung/Ablehnung auch Mitgefühl -kurz vor Schluss des Romans bemerkt Rachel eine große Angst bei ihrer Mutter, wahrscheinlich ändert sich an diesem Punkt auch bei ihr das Empfinden gegenüber der Mutter ein wenig. Zum einen erkennt Rachel, dass sie nicht verantwortlich ist und macht sich selbst dadurch freier. Zum anderen erkennt sie, dass die Mutter auf eine gewisse Art tatsächlich hilfebedürftig ist und deshalb will Rachel sich kümmern, so gut es geht, ohne sich selbst dabei erneut zu verlieren. Insgesamt bleibt das Figurenensemble übersichtlich, ebenso der Handlungsverlauf. Und genau das macht es am Ende zu einem sehr intensiven Leseerlebnis. Hier hat jede*r seinen/ihren Platz, alles hat eine Bedeutung (wie schon mehrfach von euch erwähnt wurde). Ich kann überall neue Facetten entdecken, insbesondere auch jetzt im Nachhinein, während wir über das Gelesene diskutieren. Das macht für mich großartige Literatur und Unterhaltung aus. Ich bin begeistert :)
 

Naibenak

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und in einem dieser Romane soll Stacey vorkommen.
Ich bin eigentlich gar nicht sooo wild drauf, irgendeine eventuelle Fortsetzung zu lesen :D Für mich ist der Roman rund so. Das einzige, was mich interessieren täte, wäre der Roman über die Schwester, da sie offensichtlich ein ganz anderer Charakter ist als Rachel. Mich interessiert daher sehr, wie sie mit der speziellen Mutter umgegangen ist und warum.