Thema "Nach der Flut das Feuer" von James Baldwin - zeitlich offene Leserunde zum Gedankenaustausch

Literaturhexle

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Dies ist das Buch, das James Baldwin weltweit berühmt machte und auf das alle zeitgenössischen Bücher zum Thema Rassismus zurückgehen. Baldwin war zehn Jahre alt, als er zum ersten Mal Opfer weißer Polizeigewalt wurde. 30 Jahre später, 1963, brach ›Nach der Flut das Feuer‹ (›The Fire Next Time‹) wie ein Inferno über die amerikanische Gesellschaft herein – und wurde sofort zum Bestseller. Baldwin rief dazu auf, dem rassistischen Albtraum, der die Weißen ebenso plage wie die Schwarzen, gemeinsam ein Ende zu setzen. Ein Ruf, der heute wieder sein ganzes provokatives Potenzial entlädt: »Die Welt ist nicht länger weiß, und sie wird nie mehr weiß sein.«
(Quelle: Amazon)
  • Mit einem Vorwort von Jana Pareigis, ZDF
  • Mit einem Nachwort der Übersetzerin zum N-Wort
    _______________________________________________________________

In den USA kämpfen Tausende von Menschen aktuell gegen den Rassismus. Auslöser war maßlose Gewalt eines weißen Polizisten, in dessen Folge ein schwarzer Mann brutal erstickt wurde. Die Tat hatte zahlreiche Unruhen und Demonstrationen in der ganzen Welt zur Folge.

Diese Diskussion hat der dtv Verlag zum Anlass genommen, eine Neuauflage von James Baldwins Buch "Nach der Flut das Feuer" eine Woche lang als Gratis-Ebook zur Verfügung zu stellen (bis 16. Juni 2020). Natürlich haben einige unserer LeserInnen das Angebot bereits wahrgenommen, so dass sich der Wunsch nach einer offenen, zeitlich ungebundenen Leserunde ergab, um Gedanken auszutauschen.

Ihr könnt also sofort loslegen!

@milkysilvermoon @SuPro @RuLeka @Querleserin @KrimiElse @renee @Sassenach123 @Anjuta @ulrikerabe @kingofmusic @Circlestones Books Blog
 

Sassenach123

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Ich muss mal schauen wie ich es zeitlich hinbekomme, habe den Roman schon länger hier liegen, es bisher aber nicht geschafft ihn zu lesen. Es bietet sich ja perfekt an.......
 
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Kein Stress. Darum ist sie (die Leserunde) ja zeitlich ungebunden angelegt.
...ich glaube, ich kann mit der Begrifflichkeit noch nicht allzu viel anfangen. D.h., jeder liest wann er will und schreibt, ebenfalls, wann er will und dazu kommt, seine Kommentare in die angelegte kleinere Runde. So interpretiere ich das jetzt mal...
 

Literaturhexle

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...ich glaube, ich kann mit der Begrifflichkeit noch nicht allzu viel anfangen. D.h., jeder liest wann er will und schreibt, ebenfalls, wann er will und dazu kommt, seine Kommentare in die angelegte kleinere Runde. So interpretiere ich das jetzt mal...
So war der Wunsch. Aber zwei oder drei Leute wollten jetzt schon anfangen. Das Buch hat ja nur 130 Printseiten. Ich denke, wenn einer anfängt, kommen schnell andere zwecks Gedankenaustausch hinzu ;)
 
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Ich denke, dass ich heute anfangen werde. Bin mit meinen aktuellen Leserundenbüchern durch und kann jetzt bis zu den nächsten LRs "entspannen" :cool:.
 

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So war der Wunsch. Aber zwei oder drei Leute wollten jetzt schon anfangen. Das Buch hat ja nur 130 Printseiten. Ich denke, wenn einer anfängt, kommen schnell andere zwecks Gedankenaustausch hinzu ;)
Das E-Book hat bei mir sogar nur 83 Seiten :rolleyes:. Aber für meine Monatsseitenzählung nehme ich immer die Anzahl der Printseiten :D.
 
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Puh, also ich habe jetzt erstmal das Vorwort gelesen (und den Brief von James an James). Das Vorwort ist Harte Kost, da es wirklich ungeschönt dargestellt wird, was ja auch gut ist, denn was sollte man daran auch schön reden. Dennoch hört und liest man in anderen Berichten oft noch andere Untertöne mit.
Der Brief ging mir auch an die Nieren, trotz der Ängste und Sorgen die er beschreibt, ein Kind in diese ungerechte Welt zu setzen, hatte es für mich aber doch etwas lebensbejahendes.
Ich merke jetzt schon, dass mich das Buch sehr mitnimmt, was sicher nicht nur mit der aktuellen Situation zu tun hat.
 
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Puh, also ich habe jetzt erstmal das Vorwort gelesen (und den Brief von James an James). Das Vorwort ist Harte Kost, da es wirklich ungeschönt dargestellt wird, was ja auch gut ist, denn was sollte man daran auch schön reden. Dennoch hört und liest man in anderen Berichten oft noch andere Untertöne mit.
Der Brief ging mir auch an die Nieren, trotz der Ängste und Sorgen die er beschreibt, ein Kind in diese ungerechte Welt zu setzen, hatte es für mich aber doch etwas lebensbejahendes.
Ich merke jetzt schon, dass mich das Buch sehr mitnimmt, was sicher nicht nur mit der aktuellen Situation zu tun hat.
... jetzt machst Du mich aber neugierig. Ich versuche, in den nächsten Tagen einzusteigen...
 
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Puh, also ich habe jetzt erstmal das Vorwort gelesen (und den Brief von James an James). Das Vorwort ist Harte Kost, da es wirklich ungeschönt dargestellt wird, was ja auch gut ist, denn was sollte man daran auch schön reden. Dennoch hört und liest man in anderen Berichten oft noch andere Untertöne mit.
Der Brief ging mir auch an die Nieren, trotz der Ängste und Sorgen die er beschreibt, ein Kind in diese ungerechte Welt zu setzen, hatte es für mich aber doch etwas lebensbejahendes.
Ich merke jetzt schon, dass mich das Buch sehr mitnimmt, was sicher nicht nur mit der aktuellen Situation zu tun hat.
Mir geht es da ähnlich wie dir. Ich habe beides (Vorwort und Brief) zweimal gelesen; ich bin auch von beiden Texten erschrocken. Vor allem der Brief zeigt, wie aktuell das Thema ist. Und ich habe die Befürchtung, dass es noch länger dauert als die von Baldwin genannten hundert Jahre, bis man die Freiheit wirklich feiern kann. Ich kann das Buch auch nur in kleinen Häppchen lesen.
 
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Bei der Schilderung seines Lebens schleicht sich bei mir echte Achtung vor diesem Mann ein. Er hat soviel schlechtes erfahren, nur aufgrund seiner Hautfarbe, dennoch räumt er ein, für weiße Frauen im Bus aufzustehen, auch wenn Weiße dies für schwarze Frauen nicht tun. In ihm ist trotz allem ein großer Respekt vor dem Leben vorhanden, den er nicht an der Hautfarbe festmacht.
Seine Flucht zur Kirche hat mich auch entsetzt, sein Versuch, der Straße zu entfliehen, gipfelt darin, genau diese Zustände indirekt zu unterstützen. Wohin soll man sich denn wenden, wenn sogar die Kirche korrupt ist, schrecklich.
 

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Bei der Schilderung seines Lebens schleicht sich bei mir echte Achtung vor diesem Mann ein. Er hat soviel schlechtes erfahren, nur aufgrund seiner Hautfarbe, dennoch räumt er ein, für weiße Frauen im Bus aufzustehen, auch wenn Weiße dies für schwarze Frauen nicht tun. In ihm ist trotz allem ein großer Respekt vor dem Leben vorhanden, den er nicht an der Hautfarbe festmacht.
Seine Flucht zur Kirche hat mich auch entsetzt, sein Versuch, der Straße zu entfliehen, gipfelt darin, genau diese Zustände indirekt zu unterstützen. Wohin soll man sich denn wenden, wenn sogar die Kirche korrupt ist, schrecklich.
... meine Neugierde wächst...
 
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Bei der Schilderung seines Lebens schleicht sich bei mir echte Achtung vor diesem Mann ein. Er hat soviel schlechtes erfahren, nur aufgrund seiner Hautfarbe, dennoch räumt er ein, für weiße Frauen im Bus aufzustehen, auch wenn Weiße dies für schwarze Frauen nicht tun. In ihm ist trotz allem ein großer Respekt vor dem Leben vorhanden, den er nicht an der Hautfarbe festmacht.
Seine Flucht zur Kirche hat mich auch entsetzt, sein Versuch, der Straße zu entfliehen, gipfelt darin, genau diese Zustände indirekt zu unterstützen. Wohin soll man sich denn wenden, wenn sogar die Kirche korrupt ist, schrecklich.
Die Kirche als Institution braucht eigentlich kein Mensch; zuviel Ungerechtigkeit und Missbrauch ging und geht von ihr aus. Ich kann meinen Glauben auch ohne Kirche "ausleben"...
 

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Die Kirche als Institution braucht eigentlich kein Mensch; zuviel Ungerechtigkeit und Missbrauch ging und geht von ihr aus. Ich kann meinen Glauben auch ohne Kirche "ausleben"...
Das sehe ich ähnlich.
In Baldwins Fall, ein junger Mensch, der eigentlich etwas sucht, dass ihn aus diesem Sumpf herauszieht, echt fatal. Er hat es aber früh erkannt, was sicher nicht allen gelingt
 
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Bei Sätzen wie z. B. diesem hier
[zitat]Die Kanzel hatte etwas von Theater; ich stand hinter den Kulissen und wusste, wie die Illusion erzeugt wird.[/zitat]
kriege ich ´ne meterhohe Gänsehaut. Ich werde wohl nicht umhin kommen, mir das Buch auch in der nichtdigitalen Form zu kaufen :rolleyes::D.
 

Sassenach123

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Bei Sätzen wie z. B. diesem hier
[zitat]Die Kanzel hatte etwas von Theater; ich stand hinter den Kulissen und wusste, wie die Illusion erzeugt wird.[/zitat]
kriege ich ´ne meterhohe Gänsehaut. Ich werde wohl nicht umhin kommen, mir das Buch auch in der nichtdigitalen Form zu kaufen :rolleyes::D.
Oh ja, dass hat er wirklich drauf:)
 
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Öhm, nun ja. Ich konnte nicht anders - ich musste lesen und lesen. Und jetzt? Bin ich durch - mit dem Buch. Und platt - ob seines Inhalts, seiner grausamen Aktualität, seines trotz aller "schwer wie Blei" wiegenden Inhalts die sprachliche Brillanz von Baldwin.
Ich bleibe der Runde hier natürlich noch erhalten. Und eine Rezension gibt´s auch - später :cool:.