Magische Novembertage: Ein märchenhafter Aufstand auf Sylt von Anke Höhl-Kayser

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Marie hat echt Pech. Ihre Eltern haben sich getrennt und jetzt hockt sie mitten im November mit ihrer Mutter im Haus der Oma. Das steht ausgerechnet auf Sylt, wo in dieser Jahreszeit das Wetter besonders mies ist. Und weil das mit dem Pech noch nicht reicht, hat sie natürlich überhaupt keine Freunde an ihrer neuen Schule. Das schlägt ihr alles ganz schön aufs Gemüt. Doch dann trifft sie Nis Puk, dessen Eltern ebenfalls getrennt leben und ehe sie sich’s versieht, steckt sie mitten in einem fantastischen Abenteuer, das man nur auf Sylt im November erleben kann.

Durch ihre Begegnung mit Nis, dem Puk, einem magischen Wesen, findet Marie so langsam zu sich selbst zurück. Zumal Nis und seine getrennt lebenden Zieheltern – mächtige Sagenwesen von der Insel Sylt – Maries ganz menschliches Schicksal spiegeln und es dadurch weniger hoffnungslos erscheinen lassen. Ich habe das Buch meiner Tochter vorgelesen, und immer wenn ein Kapitel zu Ende war, wurde lautstarker Protest angemeldet, dass ich doch weiterlesen müsse. Das Buch strotzt nur so vor spannungserzeugenden Cliffhangern, sodass man sich auf den Abend freut, weil man dann endlich weiterlesen kann.

Trotz seiner fantastischen Elemente bewegt sich die Geschichte in vielen Punkten nahe an unserer Realität. Nicht zuletzt wegen Maries Problemen, ihre Einsamkeit in der fremden Umgebung, die Trennung ihrer Eltern und die Trauer darüber, dass ihre Familie zerbrochen ist. Ganz nebenbei schafft es die Autorin wie selbstverständlich, die Sagenwelt der Insel Sylt in eine moderne Geschichte einzuweben.

Ein Lesetipp für etwas größere Kinder (ab zehn Jahren), die gern richtig spannende Geschichten mit Abenteuern und lebendig gezeichneten Protagonisten lesen.
Buchinformationen und Rezensionen zu Magische Novembertage von Anke Höhl-Kayser
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PS: Eigentlich dachte ich, eine Rezension zu schreiben. Aber irgendwie ist es wohl ein Diskussionsbeitrag geworden. Deshalb konnte ich keine Sterne vergeben. Hätte ich es gekonnt, wären es volle Punktzahl geworden.
 
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