Internetgigant Amazon ist ein rotes Tuch für viele Verlage und Buchhändler, zumal der Onlineriese nicht nur als Buchverkäufer auftritt, sondern mittlerweile auch erfolgreich als Verleger am Buchmarkt zugange ist. Dazu kommt das Kindle Direct Publishing-Programm, mit dem Selfpublisher ihre Werke als E-Book veröffentlichen können. Kosten entstehen den Autoren dabei nur, wenn ein E-Book verkauft wird. Amazon behält dann einen Teil des Verkaufspreises als Marge ein.
Amazon brummt, veröffentlicht immer neue Umsatz- und Verkaufsrekorde. Auf der anderen Seite kämpfen viele, vor allem kleinere Verlage mit dem Überleben. Dennoch kooperieren fast alle Verlage beim Online-Buchverkauf mit Amazon. Sie müssen. Millionen Konsumenten kaufen Töpfe, Socken, Kameras am liebsten beim Onlineriesen - und den Krimi oder Roman fürs Wochenende oder den Urlaub eben gleich mit. Wer dort mit seinem Programm nicht auftaucht, ist mit seinen Büchern deutlich weniger sichtbar und verkauft entsprechend weniger, oder auch gar nichts. Eine geichwertige Alternative gibt es bis heute nicht. Das rächt sich jetzt.
Den Buchhandlungen geht es nicht besser als den Verlagen. Sie leiden genauso unter einer sinkenden Zahl an Lesern und dem Ausbleiben der Laufkundschaft , die im Zweifelsfall immer öfter vom Sofa aus bestellt, anstatt sich in die Innenstadt aufzumachen. Dazu kommt das E-Book, das vor allem von jüngeren Lesern geschätzt wird und zu dessen Erwerb keine Buchhandlung mehr gebraucht wird.
Wie angespannt die Situation zwischen Autoren, Verlagen und Buchhändlern tatsächlich ist, das hat jetzt die Autorin #marah woolf erfahren. Woolf schreibt seit 2011 im Bereich Jugendfantasy (z.B. Mondsilberlicht ). Sie hat als Selfpublisherin bei Amazon begonnen, nachdem sie zuerst vergeblich an die Türen diverser Verlage geklopft hat. Eine Million verkaufter Exemplare später wurden die Verlage wieder auf sie aufmerksam. Heute verlegt ihre Bücher unter anderem der Dressler-Verlag.
Marah Woolf hat nun in einem E-Book, für das sie selbst die Rechte hat, einen Verkaufslink zu Amazon gesetzt. Die Folge war ein empörter Brief einer Buchhändlerin.
"Erst einmal war ich sehr begeistert von Götterfunke und empfehle es jeder Kundin, die eine schöne romantische Abenteuergeschichte sucht. Leider kommen immer weniger junge Leute in die Buchhandlung, was auch viel am Onlinehandel liegt, vor allem aber an Amazon. Daher kann ich es überhaupt nicht gutheißen, dass Sie als Autorin auch noch Werbung für Amazon machen! ",
schrieb die Buchhändlerin.
Und weiter:
[zitat].wir Buchhändler machen Leser zu Fans. Wir sind es, die unbekannte Autoren durch Empfehlungen an Kunden bekannt machen. [/zitat]
Darauf antwortete die Autorin mit einem offenen Brief mit dem Titel "Du musst Dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten - Hilfe zur selbstanalyse der deutschen Buchlandschaft". Nein, widersprach sie. Das sei ganz und gar nicht so, dass die Buchhandlungen irgendetwas getan hätten, um ihre Bücher bekannt zu machen. Sie ganz alleine habe das geschafft. Und ja, sie habe das nur mit Amazon erreicht, weil das der letzte gangbare Weg war, auch wenn ihr klar sei, dass es Amazon nur darum ging Inhalte für seine Kindle-Reihe zu publizieren.
"Zu diesem Zeitpunkt (2011 Am. d. Verf.) wollte kein Verlag diese Geschichten verlegen und ich bin sehr sicher, wenn ich damit an ihrer Tür geklingelt und gefragt hätte, ob sie meine Bücher verkaufen möchten, hätten Sie müde gelächelt."
[zitat]Meine Geschichten haben Leserherzen erobert, lange bevor Sie diese entdeckt haben, weil ein Verlagsvertreter sie Ihnen unter die Nase gehalten hat[/zitat]
Für die Probleme des Buchmarktes sieht #marah woolf viele Ursachen. Und sie stellt Fragen, unter anderem diese:
Liegt es daran, dass es in fast jedem Buchladen dieselben Bücher zu kaufen gibt und es kaum Alleinstellungsmerkmale der Läden gibt?
Liegt es daran, dass ständig dieselben Bücher und Autoren auf Bestsellerlisten auftauchen und sich auf den großen Tischen versammeln?
Ist das Lesen zu langweilig geworden, weil Inhalte kaum unterscheidbar sind?
Auf den Konter der Autorin und die Aussage, dass die Probleme der Buchbranche nach Woolfes Meinung hausgemacht seien, reagierte die Buchhändlerin verschnupft.
"Und gerade weil ich mir in meine Buchhandlung nicht jede Mainstreamscheisse hinlege, werde ich mir künftig auch die Mara Wolf Bücher nicht mehr hinlegen."
Die ganze Geschichte könnt ihr hier lesen:
https://marahwoolf.com/du-musst-dir...r-selbstanalyse-der-deutschen-buchlandschaft/
Amazon brummt, veröffentlicht immer neue Umsatz- und Verkaufsrekorde. Auf der anderen Seite kämpfen viele, vor allem kleinere Verlage mit dem Überleben. Dennoch kooperieren fast alle Verlage beim Online-Buchverkauf mit Amazon. Sie müssen. Millionen Konsumenten kaufen Töpfe, Socken, Kameras am liebsten beim Onlineriesen - und den Krimi oder Roman fürs Wochenende oder den Urlaub eben gleich mit. Wer dort mit seinem Programm nicht auftaucht, ist mit seinen Büchern deutlich weniger sichtbar und verkauft entsprechend weniger, oder auch gar nichts. Eine geichwertige Alternative gibt es bis heute nicht. Das rächt sich jetzt.
Den Buchhandlungen geht es nicht besser als den Verlagen. Sie leiden genauso unter einer sinkenden Zahl an Lesern und dem Ausbleiben der Laufkundschaft , die im Zweifelsfall immer öfter vom Sofa aus bestellt, anstatt sich in die Innenstadt aufzumachen. Dazu kommt das E-Book, das vor allem von jüngeren Lesern geschätzt wird und zu dessen Erwerb keine Buchhandlung mehr gebraucht wird.
Wie angespannt die Situation zwischen Autoren, Verlagen und Buchhändlern tatsächlich ist, das hat jetzt die Autorin #marah woolf erfahren. Woolf schreibt seit 2011 im Bereich Jugendfantasy (z.B. Mondsilberlicht ). Sie hat als Selfpublisherin bei Amazon begonnen, nachdem sie zuerst vergeblich an die Türen diverser Verlage geklopft hat. Eine Million verkaufter Exemplare später wurden die Verlage wieder auf sie aufmerksam. Heute verlegt ihre Bücher unter anderem der Dressler-Verlag.
Marah Woolf hat nun in einem E-Book, für das sie selbst die Rechte hat, einen Verkaufslink zu Amazon gesetzt. Die Folge war ein empörter Brief einer Buchhändlerin.
"Erst einmal war ich sehr begeistert von Götterfunke und empfehle es jeder Kundin, die eine schöne romantische Abenteuergeschichte sucht. Leider kommen immer weniger junge Leute in die Buchhandlung, was auch viel am Onlinehandel liegt, vor allem aber an Amazon. Daher kann ich es überhaupt nicht gutheißen, dass Sie als Autorin auch noch Werbung für Amazon machen! ",
schrieb die Buchhändlerin.
Und weiter:
[zitat].wir Buchhändler machen Leser zu Fans. Wir sind es, die unbekannte Autoren durch Empfehlungen an Kunden bekannt machen. [/zitat]
Darauf antwortete die Autorin mit einem offenen Brief mit dem Titel "Du musst Dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten - Hilfe zur selbstanalyse der deutschen Buchlandschaft". Nein, widersprach sie. Das sei ganz und gar nicht so, dass die Buchhandlungen irgendetwas getan hätten, um ihre Bücher bekannt zu machen. Sie ganz alleine habe das geschafft. Und ja, sie habe das nur mit Amazon erreicht, weil das der letzte gangbare Weg war, auch wenn ihr klar sei, dass es Amazon nur darum ging Inhalte für seine Kindle-Reihe zu publizieren.
"Zu diesem Zeitpunkt (2011 Am. d. Verf.) wollte kein Verlag diese Geschichten verlegen und ich bin sehr sicher, wenn ich damit an ihrer Tür geklingelt und gefragt hätte, ob sie meine Bücher verkaufen möchten, hätten Sie müde gelächelt."
[zitat]Meine Geschichten haben Leserherzen erobert, lange bevor Sie diese entdeckt haben, weil ein Verlagsvertreter sie Ihnen unter die Nase gehalten hat[/zitat]
Für die Probleme des Buchmarktes sieht #marah woolf viele Ursachen. Und sie stellt Fragen, unter anderem diese:
Liegt es daran, dass es in fast jedem Buchladen dieselben Bücher zu kaufen gibt und es kaum Alleinstellungsmerkmale der Läden gibt?
Liegt es daran, dass ständig dieselben Bücher und Autoren auf Bestsellerlisten auftauchen und sich auf den großen Tischen versammeln?
Ist das Lesen zu langweilig geworden, weil Inhalte kaum unterscheidbar sind?
Auf den Konter der Autorin und die Aussage, dass die Probleme der Buchbranche nach Woolfes Meinung hausgemacht seien, reagierte die Buchhändlerin verschnupft.
"Und gerade weil ich mir in meine Buchhandlung nicht jede Mainstreamscheisse hinlege, werde ich mir künftig auch die Mara Wolf Bücher nicht mehr hinlegen."
Die ganze Geschichte könnt ihr hier lesen:
https://marahwoolf.com/du-musst-dir...r-selbstanalyse-der-deutschen-buchlandschaft/
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