Lyrik? Wo bleibt die Lyrik?

Tiram

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4. November 2014
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Ich wäre schon interessiert. Ich schnuppere so ganz langsam das erste Mal seit der Schulzeit wieder rein in Gedichte. Mir wurden sie damals verleidet, da wir sie regelrecht sezieren mussten.

Wenn es aber darum geht, mal ein schönes zu posten, wäre ich dabei. Und es gibt sogar eine Möglichkeit, das ganz legal zu tun. Das Projekt Gutenberg bietet da schon jede Menge. Und da dieses Projekt so nach und nach alles aufnimmt, was gemeinfrei ist, kann man sich da gut bedienen.

gutenberg.spiegel.de: Gedicht Texte und Werke - Projekt Gutenberg
 
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Tiram

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4. November 2014
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Ja, @PHakenjos, für aktuelle Autoren ist das blöd. Aber um überhaupt das Thema Lyrik in Gang zu bringen, wäre das doch schon mal was.

Mir fällt gerade ein. Man könnte doch bei aktuellen Lyrikern zumindest ein Buch vorstellen und zumindest eine Strophe eines Gedichts zetieren. Ich denke, da hätten auch die Verlage nichts dagegen.
 
5. Januar 2016
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@Tiram Die gemeinfreien Gedichte kann man auch so einfügen. Das Problem ist das Urheberrecht noch lebender oder erst vor kurzem verstorbener Autoren. Obwohl es Werbung für die Poeten wäre, ist der Abdruck verboten.

Zum Urheberrecht: Es ist wirklich kein Problem, wenn es noch Angehörige des Autors gibt. In Blut.Rote.Rosen wollte ich unbedingt im Vorspann eine Strophe des Gedichtes "Frühling 1946" (für Cordelia) von Elisabeth Langgässer einstellen. Ihre Gedichte mochte ich schon immer. Vorsichtshalber hab ich bei der Familie nachgefragt, die sich über mein Interesse gefreut hat. Ich bekam einen kleinen Vertrag, den ich unterzeichnet habe und später hab ich noch ein signiertes Exemplar meines Thrillers dorthin geschickt.
Die Verlage machen das nicht anders ...
 
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Tiram

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4. November 2014
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Für ein Buch mag das ja angehn, da passt es auch irgendwie in den Kontext.

Aber hier im Forum wäre das schon schwieriger.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Das urheberrecht erlaubt uns tatsächlich nicht komplette Gedichte hier einzustellen. Aber man darf natürlich die Bücher hier posten und sich darüber austauschen.
 
5. Januar 2016
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Mein Lieblings-Gedichtbuch erschien 1999 beim dtv: "Poèmes francais - Französische Gedichte". Es enthält 66 französische Gedichte von 60 Autoren vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Den Originaltexten ist eine Übersetzung beigegeben. Von Raimbaut de Vaqueyras über Ronsard, Malherbe, Nerval, Musset, Mallarmé, Verlaine, Rimbaud, Claudel, bis Valéry .... bleiben keine Wünsche offen.
Als ich meine "Marie" schrieb (2003, Rütten&Loenig, 2005 Aufbau-TBVerlag, heute E-book), hab ich über jedes neue Kapitel eine kleine Gedichtzeile gesetzt, die ich in dem o.g. Buch fand (passend natürlich zum Text). So habe ich z.B. an den Romananfang Pierre de Ronsard gesetzt: "Marie, steh auf, wie bist du träge, die heitere Lerche hat am Himmel schon geträllert, schon hat geschwätzig leis die Nachtigall im Dornbusch uns ihr Liebesleid geklagt."

Besonders begeistert haben mich damals die Gedichte "Le fou/Der Narr" von Aloysius Bertrand und "Der Nachmittag eines Fauns", von Stéphane Mallarmé:

"Ich will sie dauern machen, diese Nymphen.
Leuchtend ihr leichtes Rosa, wie es flattert in der schläfrig dumpf
betäubten Luft.
Hab ich denn einen Traum geliebt?"