Lovecraft Letters I - Christian Gailus

Sakuko

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27. Juni 2016
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NRW

Ich war von dem Buch nicht besonders beeindruckt.
Der Start ist gut, eine interessantes Verwirrspiel, wo man nicht genau wusste, um wenn es gerade geht, aber danach flacht die Geschichte ab.

Es gibt drei Handlungsstränge: Ein Psychiater, der selbst Wahnvorstellungen entwickelt (oder doch nicht?), ein junger Mann der in einer Höhle verfolgt wird und ein Professor, der bei seinen Recherchen zu Lovecraft auf etwas Übernatürliches stößt.
Alle wirkten so, als hätte ich sie schon einmal gelesen, sehr generische, bekannte Tropes, von denen nicht wirklich abgewichen wird. Die Wendungen am Ende sind nicht wirklich welche, da sie absolut erwartet kamen.
Entsprechend kommt nicht wirklich Spannung auf, geschweige den Angst (und ich bin eigentlich eher ein Angsthase).
Auch der schnelle Szenenwechsel durch sehr kurze Kapitel trägt dazu bei. Hinzu kommt, das die Hauptcharaktere keine Tiefe entwickeln, sondern flach und eindimensional bleiben.
Da es sich im ein episodisches Buch handelt, gibt es natürlich für alle Handlungsstränge große Cliffhanger.

Der Schreibstil ist professionell und fließt locker, allerdings benutzt der Autor immer mal wieder eher hochgestochene Worte und wissenschaftliche Vergleiche, die etwas arrogant wirken und sich nicht so recht in den restlichen Narrativ einpassen.

Für mich fühlte sich das Buch an, als wurde hier einmal Formel F durchexerziert, und Kreativität und Originalität zu Hause gelassen.