Literatursendungen sollen Rotstift zum Opfer fallen

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Überall wird gespart. Auch beim Bayerischen Rundfunk. Dort sollen jetzt die beiden Literatursendungen „Lesezeichen“ und „Lido“ dem Rotstift zum Opfer fallen. Das berichtet der Buchreport.

Der Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich Riethmüller, nimmt gegen diese Sparmaßnahme Stellung. Literatur weite den Blick, trage bei zu Toleranz und Weltoffenheit, schreibt Riedmüller. Mit diesem Schritt setze das öffentlich rechtliche Fernsehen zunehmend seine Existenzberechtigung aufs Spiel.

http://www.buchreport.de/nachrichte...7/27/branche-protestiert-gegen-sparplaene.htm

Bis morgen kann eine Online-Petition gegen die Absetzung unterzeichnet werden
https://www.openpetition.de/petitio...-br-fernsehens-duerfen-nicht-abgesetzt-werden
 

Tiram

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4. November 2014
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Es überrascht mich nicht.

[zitat]Wir können nicht zulassen, dass die Literaturvermittlung immer weiter aus den öffentlich-rechtlichen Medien zurückgedrängt und allein den sozialen Netzwerken überlassen wird.[/zitat]

Auch der Staat zieht sich von vielen seiner Aufgaben zurück und überlässt sie dem Ehrenamt. Warum nicht auch das Öffentlich-rechtliche.
 
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Serapion

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Im Süden
Und gerne wird mit der Quote argumentiert. Da stellt sich dann die Frage nach "Henne und Ei". Beispiel Druckfrisch (ganz unabhängig, was man davon hält, die momentan populärste Sendung): Kommt das so spät, weil es so wenige sehen wollen (Argument des Senders) oder schauen es so wenige, weil es so spät kommt? Ich tendiere zu zweiter Meinung - bin aber kein Medienwissenschaftler.
Hier schlägt aber das durch, was auch ansonsten gängige Meinung ist. Ich weiß noch, wie oft ich während des Germanistikstudiums gefragt wurde, wozu man denn das Fach braucht und warum dafür an den Universitäten überhaupt noch Geld ausgegeben wird...
 

supportadmin

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29. Oktober 2013
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Kommt das so spät, weil es so wenige sehen wollen (Argument des Senders) oder schauen es so wenige, weil es so spät kommt? Ich tendiere zu zweiter Meinung
Ich tendiere auch zu zweiter Meinung - bin auch kein Medienwissenschaftler. Man müsste es einfach mal ausprobieren. Niemand weiß im Grunde sicher im Vorhinein wie eine Sendung angenommen wird. Sonst würden nicht auch Sendungen, die mit Schielen auf die Quote sinnfrei konzipiert werden, scheitern.
 
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Atalante

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20. März 2014
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Die beiden bayrischen Sendungen kenne ich nicht, Druckfrisch und Lesenswert werden sich immer ähnlicher, auf das NLQ dürfen wir gespannt sein und immerhinque gibt es noch die Schweizer Variante.

Dass die Sendungen erst zu später Stunde erscheinen, finde ich nicht so tragisch, solange sie in der jeweiligen Mediathek oder als Podcast abrufbar sind.
 
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ManfredsBücherregal

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15. April 2014
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Ich kann ehrlich gesagt mit den meisten Literatursendungen nichts anfangen. So empfinde ich das zum Beispiel das Literarisches Quartett (zumindestens wie ich es von früher kenne) oft trocken, zu ernst und langweilig sind. Auch werden selten Bücher besprochen die meinen Geschmack treffen. Die einzige Sendung die ich regelmäßig sah war "Was liest Du" mit Jürgen von der Lippe.
 
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Atalante

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20. März 2014
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Wobei ich nicht sicher bin, ob tatsächlich so viele Leute ersatzweise in Mediatheken oder Podcasts stöbern werden, @Atalante

Wer in Foren stöbert, wird sicherlich auch den Weg dorthin finden. ;)

Wer möchte sich noch den Zeitpunkt seines Medienkonsum durch den Programmplan diktieren lassen? Ich würde niemals die Büchersendungen im Radio hören, wenn ich dazu zur Ausstrahlung vor dem Apparat sitzen müsste. Bei Fernsehsendungen ist es ähnlich. Gegen zwölf Uhr nachts bin ich nämlich viel zu müde zum Bügeln. ;)

Wir könnten ja mal eine kleine Umfrage starten?
 

Serapion

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5. Juli 2014
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Im Süden
[zitat]Wer möchte sich noch den Zeitpunkt seines Medienkonsum durch den Programmplan diktieren lassen?[/zitat]
Ähm - ich. ;) Ich bin gar kein Freund der Mediatheken (beim Fernsehen, beim Radio schon). Klar, auch mir kommen die oft zu spät und dann schaue ich in die Mediathek. Aber da verliere ich dann ganz schnell die Lust, wenn mich da etwas nicht zu 100% interessiert, überspringe ich es oder klicke ganz weg. Und so entgehen einem vielleicht die Beiträge, die auf den ersten Blick nicht ganz so interessant wirken, sich aber vielleicht noch toll entwickeln. Also nichts gegen die Mediathek, aber ich versuche immer, die "Originalversion" zu sehen.
 

supportadmin

Administrator
29. Oktober 2013
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Angeblich war gestern eine Sitzung des Rundfunkrates zum Thema, habe aber noch nirgendwo über eine Entscheidung gelesen.